Der Rat der Stadt Essen hat in seiner heutigen (30.11.) Sitzung eine Resolution gegen den Anschlag auf die Alte Synagoge Essen Mitte November und gegen Antisemitismus in Essen verabschiedet. Angeschlossen haben sich der gemeinsamen Resolution auch Vertreter*innen der verschiedenen Religionsgemeinschaften. Der Anschlag auf das Rabbinerhaus neben der Alten Synagoge sei nicht nur ein niederträchtiger Angriff auf die jüdische Gemeinde in Essen, sondern auch der Versuch, das friedliche Zusammenleben der Religionen und Kulturen in Essen zu schädigen und Misstrauen zu säen. Diesen Angriff verurteilen die Unterzeichnenden der Resolution. "Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, mit uns gemeinsam die Polizei Essen darin zu unterstützen, den oder die Täter zu finden und anschließend mit der ganzen Härte des Rechtsstaats zu verurteilen", heißt es darin.
"Auch wenn die Ermittlungen erst am Anfang stehen, ist die Tat ganz klar ein Angriff auf jüdisches Leben in Essen. Der in der Nacht zum Freitag, 18. November, begangene Angriff mit mehreren Schüssen aus einer scharfen Waffe und nur wenige Tage nachdem auch in Essen der Reichspogromnacht gedacht wurde, macht deutlich, dass wir in unserem Kampf gegen alten und neuen Antisemitismus nicht nachlassen dürfen. Judenfeindlichkeit und Judenhass haben nicht nur ihren traurigen Platz in der Geschichte unseres Landes, sondern leider nach wie vor in der Gegenwart. Es gilt, allen Erscheinungsformen von Judenhass – ob klassischer Neonazismus oder eingewanderter Antisemitismus – konsequent entgegenzutreten, denn es kann für Antisemitismus in Deutschland keine Ausrede, missverstandene Toleranz oder mildernde Umstände geben. Die jüdische Gemeinde und ihre vielen Mitglieder sind ein fester und unverzichtbarer Teil unserer Stadtgesellschaft. Sie bereichern unsere religiöse Vielfalt und bringen sich ganz selbstverständlich und solidarisch ein. Ganz aktuell beispielsweise bei der Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine und wichtigen Übersetzungsdiensten. Auch sind sie Teil des kulturellen Lebens unserer Stadt, wie z.B. mit der Fertigstellung und feierlichen Einweihung einer Tora-Rolle; der ersten seit dem Ende des 2. Weltkriegs."
Weiterhin stellen die Unterzeichner*innen fest: "In unserer Stadt arbeiten alle Religionen vertrauensvoll im 'Initiativkreis Religionen in Essen' (IRE) zusammen. Darüber hinaus unterstützt die Stadt das Projekt "Run in My Shoes" an Essener Schulen und außerschulischen Einrichtungen in ihrem Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus. Hier gehören alle Religionen und Kulturen, die sich friedlich und unter dem Dach des Grundgesetzes aufhalten, zu dieser Stadt. Der Angriff auf die Alte Synagoge ist damit auch ein Angriff auf uns alle. Diesem muss die Stadtgesellschaft entgegentreten. Wir alle müssen die freiheitlichen und demokratischen Werte verteidigen und jedem entschlossen entgegentreten, der diese Werte nicht teilt und missachtet. Wir unterstützen die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft, um die Tat nicht ungestraft zu lassen. Wir erklären uns solidarisch mi Rat verabschiedet Resolution gegen den Anschlag auf die Alte Synagoge Essent der jüdischen Gemeinde in Essen, die ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadt ist. Wir verurteilen den Anschlag auf die Alte Synagoge entschieden und rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich gemeinsam mit uns für ein friedliches Zusammenleben der Religionen und Kulturen einzusetzen."
Unterzeichnet wurde die Resolution durch folgende Vertreter*innen:
Für Rat und Verwaltung der Stadt Essen:
Für die Religionsgemeinschaften in Essen:
Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse