Rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Grugaparks im Jahr 2029 erhält der Grugapark Essen ein neues bauliches Vorzeigeobjekt. Am Standort Orangerie, an dem heute neben Eingang und Infocenter die Modelleisenbahn Oktorail und die Hauptgastronomie des Parks ihren Standort haben, entsteht ein Bauwerk, das nicht nur ein modernes, gastronomisches Angebot vorhält: Eingang und Kasse sollen zu einem Willkommenscenter ausgebaut werden und die Schule Natur, Essens Aushängeschild für Umweltbildung, erhält neue Räumlichkeiten und rückt stärker in den Park. Außerdem soll das Gebäude auch im Sinne der Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen – ganz im Sinne des Parkentwicklungskonzeptes "Begeistert für grün".
"Für die jährlich über eine Millionen Parkbesucherinnen und -besucher schaffen wir ein neues attraktives Zentrum, das der Bedeutung des Grugaparks gerecht wird und das vielfältige Angebot zur Erholung und Gesundheitsförderung, zur Gartengestaltung, zur Biodiversität, zur Botanik und zur Tierhaltung, zu Spiel und Sport, zu Wissen und Bildung, Kunst und Kultur ergänzt. Die Essenerinnen und Essener lieben ihre Grüne Lunge – deshalb ist diese Entscheidung eine sehr gute Nachricht für unsere Stadt", sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Grundlage für die Entscheidung, die am vergangenen Dienstag, 29. November, vom Verwaltungsvorstand der Stadt Essen unter der Leitung von Oberbürgermeister Thomas Kufen getroffen und in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz (06.12.) bestätigt wurde, bildet eine Machbarkeitsstudie zum derzeitigen Gebäudekomplex Orangerie, die unterschiedliche Varianten zum Aus- und Umbau untersuchte und letztlich dem in den 1980er Jahren errichteten Bestandsgebäude ein schlechtes Zeugnis ausstellte: Der gesamte gläserne Gebäudekomplex ist so stark sanierungsbedürftig, dass lediglich nur der Rückbau wirtschaftlich darstellbar ist. Der angrenzende Kubus, in dem Teile der Grugapark-Verwaltung und die Schule Natur untergebracht sind, soll saniert werden.
Pünktlich zum 100. Geburtstag soll Gebäudekomplex eröffnet werden
In einem ersten Schritt soll 2023 ein Realisierungswettbewerb vorbereitet und durchgeführt werden, 2024 dann eine Bietergemeinschaft bestehend aus Fachleuten aus dem Hochbau, der Gebäudetechnik und Gastronomie beauftragt werden, die die Planung weiterentwickeln und den Baubeschluss vorbereiten soll. Die Umsetzung ist von 2026 bis 2028 vorgesehen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auch auf die Logistik gelegt werden, um sicherzustellen, dass die Baustelle den Parkbetrieb nicht zu sehr beeinträchtigt. Insgesamt wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie für Wettbewerb und Planung Kosten in Höhe von 450.000 Euro vorgesehen. Die Schätzung der Bausumme liegt derzeit bei rund 9,5 Millionen Euro.
Hoher Nachhaltigkeitsstandard
"Der Grugapark ist unser Multiplikator und Aushängeschild für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Stadt Essen – deshalb werden wir den Gebäudekomplex in Bezug auf seine Nachhaltigkeit mit einem hohen Standard zertifizieren lassen. Der Grugapark will sich in den nächsten Jahren zur Präsentationsplattform für Klimafragen weiterentwickeln. Der Neubau am Standort Orangerie kann Vorbild für weitere, vergleichbare Bauten werden", sagt Simone Raskob, Umwelt-, Verkehr- und Sportdezernentin der Stadt Essen. Angestrebt wird eine Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft Nachhaltiges Bauen (DGNB) oder nach dem BewertungssystemNachhaltigesBauen (BNB) in Gold oder Platin.
Über das Parkentwicklungskonzept 2029
"Grugapark – Begeistert für Grün" – so lautet der Titel des Parkentwicklungskonzeptes, das im Mai 2022 vom Rat der Stadt Essen einstimmig beschlossen wurde. Bestandteil des Konzeptes sind fünf Handlungsziele, die in den kommenden Jahren verfolgt werden sollen:
Insgesamt sollen bis zum 100. Geburtstag des Parks in 2029 über 50 Projekte umgesetzt werden– mit einer großen Bandbreite: Dazu gehören große Bauprojekte wie die Umgestaltung oder Erneuerung der Gastronomieangebote oder auch die umfassende Umgestaltung des Spielplatzes Vogeldelle. Digitalisierungsprojekte wie WLAN, Online-Ticketing und die Gruga-App, die unter anderem neue Erlebnisse im Botanischen Garten ermöglichen soll, sollen insbesondere auch junge Besucher*innen in den Park locken. Ein Parkpflegewerk, die Einführung eines Erhaltungsmanagements, neue Gärten wie ein Klimagarten und ein fernöstlicher Garten sowie Blühwiesen zur Steigerung der Biodiversität, Streetart und Kunstprojekte, eine Weiterentwicklung des Tierbereichs und des Spiel- und Sportangebots runden das Portfolio ab. Der Ausbau der Barrierefreiheit und der Angebote für Familien gehören ebenso dazu wie kleinere Projekte vom Essbaren Grugapark, über Angebote zum mobilen Arbeiten, ParkThemenRouten bis hin zum Thema nachhaltige Mobilität zum Park. Auch spielt die Umweltbildung der Schule Natur, die nachhaltig gesichert und ausgebaut werden soll, eine zentrale Rolle.
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