Am vergangenen Samstag (17.12.) lud Oberbürgermeister Thomas Kufen anlässlich der aktuellen Ereignisse zur Veranstaltung "Frauen im Iran". Im Rahmen der Veranstaltung wurden auf der 22. Etage im Essener Rathaus Vorträge gehalten, Einblicke in das Leben der Frauen im Iran gegeben und der Austausch zwischen den anwesenden Personen und Vereinen gefördert.
"Wie Sie alle wissen, hat der Tod von Jina Mahsa Amini weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Vorgehensweise gegen die Protestierenden im Iran verurteilen wir scharf", so Oberbürgermeister Kufen. "Ich bin froh, dass in unserem Grundgesetz die Religionsfreiheit verankert ist, die wir innerhalb unserer Gesellschaft ausleben. Essen ist eine bunte Stadt mit vielen verschiedenen Religionen und Kulturen. Jeder darf seine Religion in dem Maße ausüben, in dem er seine Mitmenschen nicht einschränkt." Dr. Raika Khorshidian, Stipendiatin und Dozentin Universität Duisburg-Essen, sowie Isabel Schayani, Redaktionsleiterin WDRforyou, zeigten im Anschluss mit ihren Vorträgen Einblicke in die Situation der Menschen – insbesondere der Frauen – im Iran. "Ich danke allen Anwesenden und den Rednerinnen heute für Ihre Teilnahme. Verstehen, Verständigung und Solidarität helfen uns, weiter auf einander zuzugehen und den mutigen Frauen im Iran zu zeigen, dass sie weltweit Unterstützung darin erfahren, für ihre Rechte einzustehen", so Thomas Kufen.
Der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini wurde vorgeworfen, dass sie den Hidschab nicht den Regeln und Gesetzen konform getragen habe. Sie habe mit ihrem Verhalten gegen den Kopftuchzwang verstoßen. Die iranische Sittenpolizei hatte sie daraufhin am 13. September in Gewahrsam genommen. Kurze Zeit nach ihrer Festnahme fiel sie ins Koma und verstarb am 16. September im Krankenhaus. Nach Bekanntwerden des Falles kam es im Iran zu Massenprotesten gegen die Auslegung des Islams und die Unterdrückung der Frauen, die bis heute anhalten. Bei den Unruhen seien seit September bis zu 200 Menschen ums Leben gekommen, berichtet die iranische Regierung. Menschenrechtsorganisationen schätzen die Zahl der Todesopfer auf über 400.
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