Zur Schließung einer Lücke im Wegenetz im Ruhrtal ist geplant, einen neuen Geh- und Radweg von Überruhr nach Kupferdreh zu bauen. Der geplante Weg zwischen dem östlichen Ruhrufer und der Bahntrasse der Linie S9 soll in asphaltierter Bauweise auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern errichtet werden.
Der entsprechende Baubeschluss für die Wegeverbindung Holthuser Tal wurde im Januar 2021 getroffen, wonach der Baustart für Herbst 2021 und die Fertigstellung für Herbst 2022 vorgesehen waren. Allerdings kam es bei der Umsetzung aus unterschiedlichen Gründen zu Verzögerungen. So konnte beispielsweise die finale Räumung von Kleingärten im Planungsgebiet erst im März 2022 erfolgen, da die Räumung eines Grundstücks erst unter Einsatz eines Gerichtsvollziehers möglich war. Zudem konnten notwendige Grundstückverhandlungen mit dem Kanuclub erst im Juni 2022 abgeschlossen werden. Darüber hinaus entstanden aufgrund der Folgen des Hochwassers nach dem Tief "Bernd" in der zweiten Jahreshälfte 2021 und deren Beseitigung im gesamten Stadtgebiet bis in den Spätsommer 2022 insbesondere bei Grün und Gruga personelle Engpässe.
Nachdem die Projektarbeit wieder aufgenommen werden konnten, sollen nun bis zum Jahresende die Zeitpläne für die Umsetzung der Wegeverbindung aktualisiert werden. Hierzu müssen unter anderem unterschiedliche Gutachten erstellt und in die Planungen miteinbezogen werden.
So befinden sich insgesamt sieben ehemalige Stollen und fünf Tagesöffnungen auf dem Gelände des geplanten Geh- und Radwegs, weshalb das Planungsgebiet zunächst auf Nachwirkungen des Bergbaus geprüft und anschließend mögliche Sicherungsmaßnahmen erarbeitet werden müssen. Zudem quert der geplante Weg zwei Bäche, zum einen die Verrohrung der Pieperbecke und zum anderen die der Deipenbecke. Durch einen externen Gutachter sollen die Querungen auf ihre Standsicherheit hin geprüft werden. Gegebenenfalls könnten sich, je nach Ergebnis, hier entsprechende Sanierungsmaßnahmen an den Verrohrungen ergeben. Entlang des geplanten Geh- und Radwegs befinden sich auf einer Länge von rund 340 Metern außerdem Stützmauern, deren Verkehrssicherheit und Standsicherheit durch einen externen Sachverständigen überprüft werden muss. Im Anschluss wird auf Grundlage der Untersuchungen ein Sanierungskonzept erstellt sowie die Ausschreibung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten vorgenommen.
Da der nördliche Teil des geplanten Geh- und Radwegs im Hochwassergefahrenbereich liegt und bei einem 100-jährlichem Hochwasser (HQ100) der Bereich am Kanuclub und bei einem 500-jährlichen Hochwasser (HQ 500) rund Zweidrittel des Geh- und Radwegs überschwemmt würden, gilt ist hier entsprechende Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Bausubstanz zu erarbeitet und abzustimmen.
Da der geplante Rad- und Gehweg unmittelbar an das Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Heisinger Ruhraue grenzt, bedürfen die Ergebnisse der zuvor genannten Gutachten bzw. Untersuchungen einer Überprüfung im Hinblick auf geltende naturschutzrechtliche Auflagen.
Anhand der Erkenntnisse aus den ausstehenden Gutachten ist vorgesehen, den Zeitplan zur Umsetzung der Gesamtmaßnahme zu aktualisieren. Diese Aktualisierung soll voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres vorliegen.
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