Der Rat der Stadt Essen hat heute (15.02.) den aktuellen Sachstand zur Gesundheitsversorgung im Essener Norden zur Kenntnis genommen und die Verwaltung mit der Vorbereitung der Gründung einer Trägergesellschaft für das Integrierte sektorenübergreifende Gesundheitszentrum (ISGZ) beauftragt.
Im Dezember 2021 hatte die Stadtverwaltung dem Rat der Stadt Essen die Konzeption für ein integriertes sektorenübergreifendes Gesundheitszentrum (ISGZ) in Stoppenberg vorgelegt, woraufhin der Rat die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt hatte. Darüber hinaus wurde die Verwaltung beauftragt, die Beteiligung der Stadt Essen oder eines städtischen Beteiligungsunternehmens als (Mit)Gesellschafter des ISGZ und die Verfügbarkeit eines Interimsstandortes für das ISGZ im Bezirk VI zu prüfen.
Die Verwaltung nahm daraufhin die Planungsgespräche mit Investoren und möglichen Trägern und Partnern für das integrierte sektorenübergreifende Gesundheitszentrum (ISGZ) in Stoppenberg auf. Im Rahmen der Planungs- und Kooperationsgespräche mit der Geschäftsführung der freigemeinnützigen St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH hat diese die konzeptionelle Entwicklung der Stadt Essen für ein ISGZ vollumfänglich unterstützt.
Durch Unterzeichnung eines Letter of Intent (LOI) haben sich die Stadt Essen und die St. Augustinus GmbH bereit erklärt, eine gemeinsame Trägergesellschaft zu gründen und das Konzept für ein ISGZ umzusetzen. Mit der St. Augustinus GmbH ist ein zuverlässiger und etablierter Partner der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung im zentralen Ruhrgebiet gefunden worden. Eine der Gesellschaften der St. Augustinus GmbH ist die Marienhospital Gelsenkirchen GmbH – mit über 550 Betten das größte Krankenhaus in der Stadt Gelsenkirchen – das direkt an der Stadtgrenze zum Essener Norden liegt.
Mit dem Teilprojekt "Integriertes sektorübergreifendes Gesundheitszentrum" – unter dem Arbeitstitel "Stadtteilklinik Stoppenberg" – wird die Stadt Essen gemeinsam mit der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH und gegebenenfalls weiteren Partnern aus der niedergelassenen Ärzteschaft die konkreten Planungen zur Entwicklung am Standort des ehemaligen St. Vincenz-Krankenhauses umsetzen.
Die Entwicklung der "Stadtteilklinik Stoppenberg" ist ein wesentlicher Bestandteil der Neuaufstellung des Gesundheitsstandortes im Essener Norden. Die neue Versorgungsform baut eine Brücke zwischen ambulanter und stationärer Behandlung. Die Konzeption für eine "Stadtteilklinik Stoppenberg" basiert dabei auf dem Grundgedanken, Versorgungsangebote zu konzentrieren und bestehende "Versorgungslücken" zu schließen. Geplant ist für die Trägerschaft der "Stadtteilklinik Stoppenberg" die Gründung einer gemeinsamen Trägergesellschaft, in der die Marienhospital Gelsenkirchen GmbH als Hauptgesellschafter und die Stadt Essen als Minderheitsgesellschafter mit einer Sperrminorität die gemeinsame Verantwortung trägt. Die Prüfung einer Beteiligung eines städtischen Beteiligungsunternehmens als (Mit-)Gesellschafter ist noch nicht abgeschlossen. Die niedergelassene Ärzteschaft im Essener Norden hat ihr Interesse an einer Mitwirkung signalisiert.
Die Verwaltung wird den politischen Gremien die Planungen zur Gründung der Gesellschaft im ersten Halbjahr 2023 entscheidungsreif zur Beschlussfassung vorlegen.
Zum Hintergrund
Nach der Schließung von zwei Krankenhäusern im Essener Norden zum 31. Dezember 2020 hat die Stadt Essen sieben Teilprojekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die über 100.000 Bürger*innen in den Stadtbezirken V und VI initiiert und diese kontinuierlich vorangetrieben. Die ziel- und ergebnisorientierte Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit den engagierten zivilgesellschaftlichen Akteuren in den Bezirken V und VI, mit allen relevanten Akteuren der Gesundheitsversorgung, mit dem geplanten Kindergesundheitszentrum in Altenessen, den beiden Gesundheitskiosken in Altenessen und Katernberg und der Realisierung der sogenannten "Stadtteilklinik" in Stoppenberg verfolgt die Stadt Essen drei wesentliche Schwerpunkte für die Bürger*innen im Essener Norden: den Ausbau der Gesundheitsprävention, die Förderung der Gesundheitskompetenz und die Stärkung und Sicherung der Gesundheitsversorgung.
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