Am späten Montagabend, 20. Februar, ist es bei einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Mettmann zum Auslaufen einer großen Menge Gülle gekommen. Die Gülle floss laut lokaler Feuerwehr in den angrenzenden Igelsbach. Dieser mündet in den Hardenberger Bach und fließt über den Deilbach in die Ruhr. Seit gestern (21.02.) hat das Düngemittel über den Wasserweg auch den Baldeneysee erreicht und verursacht insbesondere eine starke Geruchsbelästigung. Es besteht keine Gesundheitsgefahr. Die Situation ist vergleichbar mit der Belästigung nach Düngung einer landwirtschaftlichen Ackerfläche. Laut Umweltamt der Stadt Essen darf es gemäß der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) an zwei Prozent der Jahresstunden riechen, bevor von einer schädlichen Umwelteinwirkung im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) auszugehen ist. Diese Dauer wird nicht erreicht werden.
Alle beteiligten Behörden gehen außerdem davon aus, dass es aufgrund der hohen Verdünnung auch zu keiner Gefahr für das Grund- oder Trinkwasser kommt oder gekommen ist. Die Grundwassermessstellen in diesem Bereich werden auch in den kommenden Tag engmaschig kontrolliert.
Nach derzeitiger Einschätzung der Experten der Wasserverbände ist mit keiner Beeinträchtigung zu von Flora und Fauna an Land rechnen. Aufgrund des Gülleeintrages kann es allerdings zu einer erhöhten Sauerstoffzehrung und Änderung des pH-Wertes kommen, was Fischsterben, aber auch das Absterben anderer Kleinstlebewesen auslösen kann. Derzeit gehen die Experten der Wasserverbände, Ruhrverband und Bergisch-Rheinischer-Wasserverband, für das Stadtgebiet Essen Deilbach und Baldeneysee davon aus, dass die Wasserverdünnung groß genug ist, dass kein Fischsterben ausgelöst wird. Auch dies wird durch das Umweltamt der Stadt Essen weiterhin beobachtet. Das Angeln in den dafür vorgesehenen Bereichen ist weiterhin erlaubt. Der Fischfang sollte gut abgespült werden und vor dem Verzehr gut durchgegart werden.
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