Das Essener Start-up Greenlyte Carbon Technologies hat sich der Reduktion von CO2 aus der Atmosphäre verschrieben. In einer erfolgreichen ersten Investitionsrunde konnte das junge Unternehmen 3,5 Millionen US-Dollar von internationalen Investoren wie Carbon Removal Partners, Earlybird Venture Capital und Green Generation Fund sowie von mehreren Business Angels einsammeln. Die von der EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH begleitete Gründung des Start-ups erfolgte auf der Basis von Forschungsergebnissen der Universität Duisburg-Essen, an der Wissenschaftler Dr. Peter Matthias Behr seit 15 Jahren die Filterung von CO2 aus der Luft erforscht und diese für die Industrie nutzbar macht. Ein Paradebeispiel für den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft.
Gegründet, um die Welt zu verändern: Das elfköpfige Greenlyte-Team hat eine innovative Methode entwickelt, mit der CO2 direkt aus der Atmosphäre abgesaugt und in Wasserstoff und Kohlenstoff umgewandelt werden kann. Die Patente dafür hat Greenlyte Carbon Technologies von der Universität Duisburg-Essen erworben. Das Universitäts-Spin-Out widmet sich damit einer der größten globalen Herausforderungen.
EWG begleitet Ansiedlung von Greenlyte Carbon Technologies
Die EWG hat durch kontinuierliche Unterstützung und Beratung maßgeblichen Anteil daran, dass die Standortwahl des jüngst gegründeten Start-ups auf Essen gefallen ist: „Als Wirtschaftsförderung sind wir stolz darauf, junge Unternehmen zu unterstützen, die Lösungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln. Mit dem EWG Business Builder, unserer Fördermittelberatung und unserem Immobilienservice konnten wir dazu beitragen, dass sich das innovative Start-up Greenlyte Carbon Technologies für den Standort Essen entschieden hat“, sagt EWG-Geschäftsführer Andre Boschem. „Damit wird Essen als Motor der Energiewende weiter gestärkt.“
2022 gab es erste Gespräche zwischen der EWG und dem noch zu gründenden Start-up zur Ansiedlung. Als die Gründer Ende 2022 bei dem EWG-Inkubator-Programm „Business Builder“ teilnahmen, konnte Essen als Standort überzeugen. Mit dem Business Builder fördert die EWG gemeinsam mit Partnern Neugründungen in Essen durch Marketingberatung, Büroräumlichkeiten, Arbeitsrecht u. v. m. Den Kontakt zur EWG stellte das Team des Zentrums für Gründungen und Innopreneurship der Universität Duisburg-Essen (GUIDE) her.
Ausschlaggebend für die Ansiedlung in Essen waren u. a. die hohe Dichte an Konzernen und Unternehmen aus Industrie und Energie sowie etablierte Netzwerke im Bereich Wasserstoff, wie beispielsweise der H2UB und der H2-Beirat der Stadt Essen. Dabei bietet Essen als Energiehauptstadt Europas mit ihren globalen Chemie-, Industrie- und Energiekonzernen einem innovativen und nachhaltigen Start-up, das zur CO2-Reduktion beitragen will, die passende Bühne.
Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, sagt: „Greenlyte Carbon Technologies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Essen ein gutes Ökosystem für Start-ups hat. Gleichzeitig ist es ein Beispiel dafür, dass Essener Start-ups einen positiven Einfluss auf unser Ökosystem haben können. Als Energiehauptstadt Europas ist Essen idealer Standort, um Ideen und Lösungen, Forschung und Wirtschaft sowie die Akteurinnen und Akteure der Branche zu verbinden. Allen Beteiligten der Energiewirtschaft in Essen ist klar, dass die Energiewende mit Hochdruck vorangetrieben werden muss. Die Notwendigkeit, sich so schnell wie möglich unabhängig von fossilen Brennstoffen machen zu müssen, beschleunigt diesen Prozess. Ich freue mich umso mehr, dass die Wirtschaftsförderung es geschafft hat, einen weiteren, innovativen Player der Umweltwirtschaft an den Standort zu binden.“
Greenlyte Carbon Technologies
Greenlyte hat sich zum Ziel gesetzt, die Kohlenstoffkreislaufwirtschaft voranzutreiben. Bis 2050 will das Essener Start-up pro Jahr eine Gigatonne CO2 aus der Luft abscheiden und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes leisten. Die aus der CO2-Abscheidung aus der Luft resultierenden Nebenprodukte Wasserstoff und Kohlenstoff können als Alternative zu fossilen Brennstoffen in der chemischen Produktion und als Flugzeugtreibstoff eingesetzt werden. Das Verfahren soll energieeffizienter als alle anderen Technologien sein, die derzeit weltweit entwickelt werden – und zwar vier bis fünf Mal effektiver.
In diesem Jahr soll eine Pilotanlage gebaut werden, die mehr als 100.000 kg CO2 pro Jahr aus der Luft abscheidet. Das entspricht der Arbeit von ca. 10.000 Bäumen innerhalb eines Jahres. Im nächsten Jahr soll die erste Anlage bei einem Pilotkunden zur Demonstration aufgebaut werden.
Florian Hildebrand, CEO & Co-Founder, Greenlyte Carbon Technologies: „Die EWG war von Tag eins ein verlässlicher Partner, der uns viele Türen geöffnet und uns bedarfsgerecht unterstützt hat. Als Kind des Ruhrgebiets bedeutet es mir viel, als Pionier an einem Thema zu arbeiten, das unsere Region langfristig stärken kann. Mit Greenlyte betreiben wir mit Menschen aus NRW Forschung aus NRW für NRW – ja für die ganze Welt!”
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