Von Mittwoch, 29. März, bis Freitag, 31. März, besuchte Stadtdirektor Peter Renzel die ukrainische Solidaritätspartnerstadt Riwne, um sich ein Bild der Situation vor Ort zu machen und sich mit dem Bürgermeister von Riwne, Oleksandr Tretiak, auszutauschen. Renzel begleitete den achten Hilfstransport der Essener Initiative "Lemberg wir kommen e.V." und fuhr einen der Transporter in die rund 1.550 Kilometer weit entfernte Stadt Riwne.
Mit insgesamt 18 Fahrerinnen*Fahrern wurden mit neun Transportern rund 12 Tonnen Hilfsgüter in die ukrainische Stadt gebracht. Die Hilfsgüter, wie Medikamente, Verbandsmaterial, medizinische Geräte, Lebensmittel und Kinderkleidung wurden von den Helferinnen*Helfern in Krankenhäusern, Waisenhäusern, Altenheimen und in den Dörfern rund um Riwne verteilt. "Ich bin den vielen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Krupp Krankenhäusern, der Contilia Gruppe, vielen Essener Altenheimen, den vielen ambulanten Pflegediensten und sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Spenden von Hilfsgütern sehr dankbar. Viele haben auf mein Spendenanschreiben schnell reagiert und haben uns viel Nützliches für die Bürgerinnen und Bürger in Riwne zur Verfügung gestellt", so Stadtdirektor Renzel.
Nach der Ankunft der Transporter in Riwne am Mittwoch, 29. März, wurden die Hilfsgüter einer Kinderklinik übergeben. Im Anschluss brachte Renzel gemeinsam mit den Helferinnen*Helfern weitere Spenden in einen Kindergarten und besichtigte dort den Bunker in den Kellergängen. "Bei jedem Luftalarm müssen die Kinder mit den Mitarbeitenden in den Bunker. Platz ist für 220 Kinder. Es gibt jetzt ein Gesetz, das bestimmt, dass nur so viele Kinder in die Kita gehen dürfen, für die Plätze in den Kitabunkern da sind", erklärte Peter Renzel. Zum Abschluss des Tages traf Stadtdirektor Peter Renzel den Bürgermeister von Riwne, Oleksandr Tretiak, im Rathaus und sicherte ihm die Solidarität der Stadt Essen zu. "Wir stehen an der Seite der Ukraine, unseren europäischen Freunden und an der Seite der Bürgerinnen und Bürger von Riwne", so Renzel.
Am Donnerstag, 30. März, tauschte sich Peter Renzel erneut mit dem Bürgermeister Oleksandr Tretiak aus. In dem Gespräch ging es unter anderem um die Verbindung zwischen den Städten Essen und Riwne, weitere Unterstützungsmöglichkeiten sowie um die Möglichkeiten beim Aufbau von zukünftigen Arbeitsstrukturen in der Stadtverwaltung von Riwne und im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen. Im Anschluss nahm Renzel an einer Verabschiedungszeremonie für einen gefallenen Soldaten auf dem Majdan im Zentrum von Riwne teil. "Es war sehr bewegend für mich. Der Krieg in seiner ganzen Grausamkeit hat mich ganz anders, direkt und total brutal berührt, viel mehr als die vielen Bilder in unseren deutschen Medien", erklärte Stadtdirektor Renzel. "Diese Verabschiedung für den toten Soldaten werde ich nie vergessen. Das Grauen des Krieges hat mich persönlich getroffen. Es war berührend, traurig und gleichzeitig auch schrecklich. Wut und Ohnmacht sind keine guten Begleiter."
Vor seinem Rückflug besuchte Renzel noch eine Schule sowie ein Hilfszentrum für Binnenflüchtlinge. "Unsere Hilfe und Unterstützung für die Menschen in der Stadt Riwne wird noch lange gebraucht. Und für die Bewahrung des Friedens und der Freiheit ist unsere Freundschaft von Städten und Gemeinden auch in Friedenszeiten unverzichtbar", resümierte Stadtdirektor Peter Renzel.
Wenige Tage nach seinem Besuch in Riwne erreichte Stadtdirektor Peter Renzel ein Brief des Bürgermeisters Oleksandr Tretiak, in dem er sich für die Unterstützung bedankt. Der Brief steht als PDF-Dokument zur Verfügung (siehe rechts).
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