Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen hat den Grundstücksmarktbericht 2023 veröffentlicht. Die Immobilienpreise ziehen im Jahr 2022 trotz gestiegener Zinsen weiter an. Im Stadtgebiet wurden im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden Euro in Immobilienwerten umgesetzt.
Grundstücksmarktbericht 2023
Im jährlich erscheinenden Grundstücksmarktbericht werden Umsatz- und Preisentwicklungen sowie zur Wertermittlung erforderliche Daten bezogen auf die verschiedenen Teilmärkte, wie Baugrundstücke, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum, veröffentlicht. Der jetzt vorliegende Grundstücksmarktbericht 2023 analysiert den Essener Immobilienmarkt des Jahres 2022.
Im Jahr 2022 wurden 3.673 Kauffälle durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen registriert. Gegenüber dem Vorjahr wurden damit circa 12 Prozent weniger Transaktionen getätigt. Auf dem Essener Grundstücksmarkt wurden Immobilien im Gesamtwert von 1,53 Milliarden Euro umgesetzt, rund 500 Millionen Euro weniger als 2021. Der starke Rückgang resultiert hauptsächlich aus den Umsätzen in den Teilmärkten Geschosswohnungsbau (minus 213 Millionen Euro) und Gewerbeimmobilien (minus 167 Millionen Euro).
Unbebaute Baugrundstücke
Der Markt für unbebaute Grundstücke geht immer weiter zurück. Wurden in 2021 noch 81 Wohnbaugrundstücke gehandelt, so waren es in 2022 nur noch 62. Für diese 62 veräußerten unbebauten Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 131.000 Quadratmetern wurden insgesamt 58,6 Millionen Euro erlöst. Die Preise für Wohnbaugrundstücke sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.
Typische baureife Grundstücke für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser kosten in guter Lage rund 500 Euro/Quadratmeter, in mittlerer Lage 340 Euro/Quadratmeter und in mäßiger Lage 250 Euro/Quadratmeter. Für Baugrundstücke, auf denen Mehrfamilienhäuser errichtet werden können, lagen die Preise entsprechend bei 550 Euro/Quadratmeter, 420 Euro/Quadratmeter bzw. 250 Euro/Quadratmeter.
In 2022 wurden lediglich zwölf Gewerbegrundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 50.000 Quadratmetern für insgesamt rund 14 Millionen Euro gehandelt.
Ein- und Zweifamilienhäuser
2022 wurden 687 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Das Kaufpreisvolumen betrug rund 341 Millionen Euro gegenüber rund 351 Millionen Euro im Vorjahr. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Weiterverkäufe) sind gegenüber dem Vorjahr um gut 10 Prozent gestiegen.
Mietwohngebäude
Die Zahl der veräußerten Mietwohngebäude ist um circa 11 Prozent gesunken. 488 Objekte mit einem Geldumsatz von rund 369 Millionen Euro wurden 2022 gehandelt.
Eigentumswohnungen
2.061 Wohnungen mit einem Gesamtwert von 384 Millionen Euro wechselten in 2022 den Eigentümer. Damit ist der Geldumsatz gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent gesunken, die Anzahl der Kauffälle ging um 13 Prozent zurück. Bei den Eigentumswohnungen in der Kategorie "Weiterverkäufe" ist im Jahr 2022 eine Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr von circa 10 Prozent zu verzeichnen. Die Dynamik des Vorjahres (plus 20 Prozent) hat sich somit abgeschwächt.
Die Anzahl der Verkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen ist gegenüber dem Vorjahr um circa 40 Prozent auf nur noch 99 gesunken. Erstmals seit Jahren liegen die registrierten Kauffälle unter 100. Die gehandelten Neubauwohnungen haben überwiegend gehobene Ausstattung und liegen meist in sehr guten Lagen. Die Käufer zahlten in 2022 durchschnittlich 4.770 Euro/Quadratmeter Wohnfläche.
Gewerbeobjekte
Insgesamt wurden 2022 99 bebaute Gewerbegrundstücke verkauft. Der Geldumsatz lag bei rund 320 Millionen Euro und damit circa 34 Prozent niedriger als 2021.
Bezugsquellen
Der aktuelle Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Essen kann im Internet unter der Adresse www.boris.nrw.de kostenfrei abgerufen werden.
Bodenrichtwerte 2023
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat in 2023 gegenüber den Bodenrichtwerten 2022 keine Veränderung vorgenommen.
Bodenrichtwerte sind Durchschnittswerte für den Wert des Bodens von unbebauten und bebauten Grundstücken. Die Bodenrichtwerte werden in Richtwertzonen abgebildet. Aktuell sind insgesamt 1.262 Bodenrichtwertzonen definiert.
Zonale Bodenrichtwerte liegen für folgende Nutzungsarten vor:
Die höchsten Bodenrichtwerte für Wohnbaugrundstücke sind in den Stadtteilen Bredeney, Rüttenscheid vorzufinden. Der höchste Bodenrichtwert von 860 Euro/Quadratmeter Grundstücksfläche liegt im Stadtteil Bredeney.
Im Stadtteil Vogelheim liegt der niedrigste Bodenrichtwert für Wohnbauland im Essener Stadtgebiet mit einem Wert von 160 Euro/Quadratmeter gefolgt von 190 Euro/Quadratmeter Grundstücksfläche im Stadtteil Katernberg.
Die beschlossenen Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2023 sind im Internet im Zentralen Informationssystem BORIS-NRW (www.boris.nrw.de) verfügbar.
BORIS-NRW ist das zentrale Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen. In dieses Informationssystem überträgt auch der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen die von ihm abgeleiteten Daten. Sämtliche Informationen in BORIS-NRW stehen komplett kostenfrei zur Verfügung. So können beispielsweise für einzelne Bodenrichtwerte amtliche Auszüge in Form einer PDF-Datei erzeugt und anschließend ausgedruckt werden. In diesen Auszügen sind neben dem ausgewählten Bodenrichtwert auch Erläuterungen zum Bodenrichtwert, Kartendarstellungen der Bodenrichtwertzonen und die für die Essener Bodenrichtwertzonen geltenden Fachinformationen zur Ableitung und Verwendung der Bodenrichtwerte enthalten.
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