In dieser Woche hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Ergebnisse seines "Fahrradklima-Tests 2022" veröffentlicht. Die Situation der Radfahrenden in Essen wird von den 1.559 Teilnehmer*innen aus Essen im Durchschnitt mit der Note 4,28 bewertet. Deutschlandweit bewerten die Teilnehmer*innen das Klima für den Radverkehr mit der Note 3,96.
Der "Fahrradklima-Test" ist eine seit 2012 im Zwei-Jahres-Rhythmus vom ADFC durchgeführte nicht repräsentative Umfrage unter freiwilligen Teilnehmer*innen, die aufgefordert sind, Statements über den Radverkehr in ihrer Stadt auf einer sechsstufigen Skala zu bewerten. In der Auswertung werden die Durchschnittwerte der jeweiligen Statements in Schulnoten gefasst und darüber eine Durchschnittsnote ermittelt. Diese Noten werden für die jeweiligen Städte ausgewertet, und diese Städte werden dann für mehrere Ortsgrößenklassen in ein Ranking gebracht.
Im Fahrradklima-Ranking der elf kreisfreien Ruhrgebietsstädte liegt Essen auf Rang 6 – minimal um 0,05 Punkte in der Schulnotenskala hinter Platz 3. Der ADFC nimmt für sein spezielles Städteranking als Bezugsgröße die Einwohnerzahl und lässt hier Essen mit Platz 14 unter den deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen weniger gut aussehen.
Die Teilnehmer*innen am "Fahrradklima-Tests 2022" bewerten für Essen überdurchschnittlich gut: das geringe Vorkommen von Fahrraddiebstählen, die gute Orientierung durch Fahrradwegweiser und die seltenen Konflikte mit Fußgänger*innen. Dazu wird das breite Angebot an Leihfahrrädern sowie die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr von den Essener Teilnehmer*innen top bewertet.
Negativ bewertet werden dagegen das Fahren im fließenden Verkehr sowie zu schmale Radwege oder die Verkehrsführung durch Baustellen. Mangelnde Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen, eine Ampelschaltung für Radfahrende oder auch ein als unzureichend empfundener Winterdienst auf Radwegen sind weitere Kriterien, die eher kritisch bewertet werden.
Bei den nun veröffentlichten Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass sich diese auf einen zurückliegenden Zeitraum beziehen. Im Erhebungsjahr 2022 befand sich die Umsetzung des RadEntscheids in der frühen Hochlaufphase, zu dem Zeitpunkt waren noch nicht viele Maßnahmen für den Radverkehr abgeschlossen. In diesem Jahr hat die Stadt Essen die Umsetzungsgeschwindigkeit gesteigert. An dreizehn Baumaßnahmen, an vier Planungsmaßnahmen, an sechs Einbahnstraßenöffnungen sowie am Errichten von zahlreichen Fahrradboxen und Fahrradbügeln wird mit Hochdruck gearbeitet.
Ein Winterdienst für Radwege im Hauptroutennetz wurde sogar bereits erstmalig Anfang 2021 beauftragt. Die Räumung der Wege erfolgt bei Bedarf täglich zwischen 6 bis 22 Uhr, wobei das Hauptroutennetz innerhalb von acht Stunden geräumt und bestreut sein soll.
Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen, erklärt zum "Fahrradklima-Test" für Essen: "Wir haben vor zwei Jahren mit der Umsetzung des RadEntscheids Essen begonnen und werden bis zum Jahr 2030 220 Millionen Euro in die Verbesserung der Radinfrastruktur von Essen investieren. Als Stadtverwaltung Essen sind wir dabei in einem ständigen Dialog mit der Bürgerinitiative 'RadEntscheid Essen', sowie auch mit den Radfahrverbänden, allen voran dem ADFC. Es ist uns sehr wichtig, die Radfahrer*innen in die Planungen für die Gestaltung des Radverkehrs einzubeziehen. Das stimmt mich optimistisch, dass Essen beim nächsten Fahrradklima-Test besser bewertet wird."
Den Sachstandsbericht 2022 zur Umsetzung des RadEntscheids Essen finden Interessierte online unter: www.essen.de/radentscheid_stand2022_2
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