Am vergangenen Dienstag, 2. Mai, besuchte Oberbürgermeister Thomas Kufen die Gedenkveranstaltung zum 90. Jahrestag der Zerschlagung der freien Gewerkschaften im Gewerkschaftshaus in der Essener Innenstadt.
"Der 2. Mai 1933 war der dunkelste Tag in der Geschichte der deutschen Gewerkschaften", so Oberbürgermeister Thomas Kufen, der im weiteren Verlauf seine Rede auf den bedeutenden, geschichtlichen Hintergrund aufmerksam machte. "Wenn wir heute nach neunzig Jahren auf diesen Tag schauen, müssen wir aus den damaligen Ereignissen die Lehre ziehen: Freiheiten und Rechte müssen ständig neu gelebt und verteidigt werden. Wir lernen aus der Vergangenheit auch, dass sich das konstruktive Miteinander von Arbeitnehmerseite, also den Gewerkschaften, und der Arbeitgeberseite, ihre Sozialpartnerschaft, bewährt hat. Nicht zuletzt in den jüngsten Krisen wie der Corona-Pandemie oder auch den Auswirkungen des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine sorgte der Dialog von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften für soziale Stabilität. Die Sozialpartnerschaft erweitert die Möglichkeiten, auf Krisen zu reagieren und schnell flexible Maßnahmen zu ergreifen, die Arbeitsplätze sichern können. Auch haben Gewerkschaften und Betriebsräte den wirtschaftlichen Strukturwandel erfolgreich mitgestaltet."
Am 2. Mai 1933 wurden die freien Gewerkschaften im gesamten Deutschen Reich durch die Nationalsozialistinnen*Nationalsozialisten zerschlagen. In Essen versammelten sich SA-Männer auf dem Burgplatz und dem Rüttenscheider Platz und stürmten den Sitz des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes an der Huyssenallee sowie den Sitz des Deutschen Metallarbeiterverbandes auf der Hindenburgstraße. Die selbstständigen Gewerkschaften wurden gleichgeschaltet und ihre Funktionäre bedroht und verfolgt, misshandelt, verhaftet und ermordet.
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