Auf der Bardelebenstraße in Holsterhausen soll im Rahmen des Be-MoVe-Bürgerprojektes "Offene Bardelebenstraße: Sichere Schulwege in Holsterhausen" eine temporäre "Schulstraße" eingerichtet werden. Die zuständige Bezirksvertretung für den Stadtbezirk III hat den Plänen gestern (01.06.) zugestimmt.
Hintergrund des Projektes ist die durch die hohe Mobilität von insgesamt rund 1.800 Schülerinnen*Schülern von der Bardelebenschule und dem angrenzenden Gymnasium B.M.V. erzeugte unübersichtliche Verkehrssituation in der Bardelebenstraße zu Schulbeginn morgens und nachmittags zu Schulende. Insbesondere durch sogenannte "Eltern-Taxis", die trotz Halteverbot anhalten oder parken, um die Kinder abzusetzen beziehungsweise wieder einzusammeln entstehen unter anderem Sichtbehinderungen für die Schüler*innen, die das Überbrücken der Bardelebenstraße zu einem gefährlichen Schulwegalltag machen.
Die zeitweise Sperrung der Bardelebenstraße als temporäre Maßnahme über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten ist nach den Sommerferien 2023 geplant - voraussichtlich ab 1. September. Die Maßnahme umfasst die wochentägliche Sperrung der Zufahrt von montags bis freitags in die Bardelebenstraße für Kraftfahrzeuge und Krafträder zu den Bring- und Abholzeiten der Schulkinder (7:45 bis 8:30 Uhr, 13 bis 14:15 Uhr und 15:45 bis 16:15 Uhr an Schultagen). Vorgesehen sind Sperrungen der Zufahrt mit Schildern, Hütchen und gegebenenfalls Baustellenbarken. Dadurch soll eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und Flüssigkeit des Fußverkehrs, entsprechend des Vorschlages aus dem Fußverkehrscheck, erreicht werden. Bewohner*innen sollen von den Einschränkungen ausgenommen sein.
Begleitet werden die temporären Durchfahrtsbeschränkungen durch die Einrichtung von mehreren "Elternhaltestellen", zwei im Bereich der Holsterhauser Straße und eine an der Virchowstraße. Diese sollen Eltern von Kindern, deren Schulweg nicht in Gänze zu Fuß oder eigenständig bewältigt werden kann, ermöglichen, die Kinder in einem angemessenen Abstand zur Schule abzusetzen. Von hier aus wiederum kann eine sichere fußläufige Erreichbarkeit der Schule gewährleistet werden. Im Umkreis der Bardelebenstraße gibt es hierfür unterschiedliche Möglichkeiten, die gemeinsam zwischen der Elternschaft und den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung definiert werden. Vorbilder sind ähnliche Projekte an der Andreasschule in Rüttenscheid und der Bückmannshofschule in Altenessen.
Weiteres Vorgehen
Nach der Zustimmung der Bezirksvertretung III zur Umsetzung des Projektes sollen auch Eltern und Anwohner*innen einbezogen werden. Hierzu geplant sind unter anderem ein "Straßenfrühstück für Alle", in der die Bardelebenstraße für alle Projektbeteiligten und Interessierten zu einem Begegnungs- und Austauschraum wird, Spielstraßennachmittage und Straßenfest sowie Dialog- und Informationsveranstaltungen, die die Vorteile eines aktiven schulischen Mobilitätsmanagements erläutern sollen.
Zum Hintergrund
Das interdisziplinäre Forschungs- und Praxisprojekt Be-MoVe (Beteiligungsbasierte Transformation aktiver Mobilität für gesundheitsfördernde Stadt- und Verkehrsinfrastrukturen) der Stadt Essen, der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen rückt mithilfe eines beteiligungsorientierten Ansatzes die aktive und gesundheitsfördernde Mobilität in den Fokus. Gefördert wird Be-MoVe im Rahmen des Förderprogrammes "MobilitätsWerkStadt 2025" des Bundesforschungsministeriums (BMBF) seit Sommer 2021 bis ins Jahr 2024. Im Rahmen des Förderprogramms möchte die Stadt Essen öffentliche Räume und Verkehrswege experimentell verändern und diese auf Aufenthaltsqualität und nachhaltige Mobilität auslegen. Das Projekt ist eng angelegt an die Entwicklung des Essener Mobilitätsplans der von 2022-24 aufgestellt wird. In den Reallaboren sollen zukünftige Entwicklungen des Mobilitätssystems temporär vorweggenommen und erprobt werden. In einem experimentellen Setting (Reallabor) werden Maßnahmen und Veränderungen im realen städtischen Umfeld getestet und evaluiert. Im Fokus von Be-MoVe steht die Erprobung neuer Strategien zur Förderung der Fuß- und Radmobilität.
Weitere Informationen zu den Be-MoVe-Bürgerprojekten finden Interessierte unter: www.essen.de/Be-MoVe.
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