Im Mai 1953 unterzeichnete der damalige Essener Oberbürgermeister Hans Toussaint die Stadtpatenschaftsurkunde mit der oberschlesischen Gemeinde Hindenburg, dem heutigen Zabrze. Aus Anlass des 70-jährigen Jubiläums der Patenschaft fand am heutigen Freitag (12.05.) ein Empfang im Haus der Essener Geschichte statt. Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte unter anderem den stellvertretenden Stadtpräsidenten von Zabrze, Krzysztof Lewandowski, sowie Damian Spielvogel, Vertrauensmann des Heimatkreises Hindenburg OS, und betonte in seiner Begrüßung die enge Verbundenheit der beiden Städte.
"Die Beziehungen zu unserem Nachbarland Polen waren nicht immer so eng und es hat lange gedauert, bis die Aufarbeitung der Vergangenheit mit unseren osteuropäischen Nachbarländern voranschreiten konnte", so das Essener Stadtoberhaupt. "Essen begann mit dieser Aufarbeitung schon im Jahr 1953 - als ein vereintes Europa nur eine Vision war – und übernahm Verantwortung für die Menschen aus Zabrze, die unter den Folgen der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg litten."
Oberbürgermeister Thomas Kufen stellte heraus, dass die Zusammenarbeit und der gemeinsame Dialog stetig gewachsen und über die Jahre immer intensiver geworden sei. "Ich bin froh darüber, dass wir einen so regen und respektvollen Austausch mit unserer Partnerstadt Zabrze pflegen und auch in so schwierigen Zeiten wie den heutigen zusammenstehen."
Gemeinsame Hilfe für die Ukraine
Seit Mai 2022 besteht zwischen den Städten Essen und dem ukrainischen Riwne eine Solidaritätspartnerschaft. Die Großstadt im Westen der Ukraine selbst unterhält eine Städtepartnerschaft zu Zabrze. In enger Abstimmung unterstützen Essen und Zabrze gemeinsam die vom Krieg betroffenen Menschen vor Ort mit Hilfsgütern und -aktionen sowie Spendengeldern. "Es ist wichtig, dass wir die gemeinsame Vergangenheit im Bewusstsein halten und auf die vielen Ungerechtigkeiten der Geschichte hinweisen und gemeinsam für die europäischen Werte wie Freiheit und Demokratie einstehen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen im Rahmen des Jubiläumsempfangs. "Diese Werte sind auch heute, mitten in Europa, leider keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein und entsprechend zu handeln, um Fehler nicht zu wiederholen."
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