Pilotprojekt "Bürgermobil – Vor-Ort-Service" vorgestellt

07.06.2023

Der Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal, Organisation und Gleichstellung hat in seiner heutigen (07.06.) Sitzung das Konzept "Bürgermobil – Vor-Ort-Service" empfohlen. Zentraler Bestandteil des Konzeptes ist der Einsatz des Bürgerkoffers.

Mit dem Bürgerkoffer können Dienstleistungen ortsunabhängig angeboten werden. Es wird hierzu lediglich der Zugriff auf die jeweilige Verfahrenssoftware benötigt. Es sollen die Dienstleistungen des Meldewesens sowie des Pass- und Ausweiswesens als Vor-Ort-Services vorgehalten werden. Das neue Dienstleistungsangebot soll vorrangig die Bürger*innen adressieren, die ohne Fremdhilfe nicht dazu in der Lage sind, die Bürgerämter eigenständig aufzusuchen.

Das Angebot des Vor-Ort-Services gilt daher ausschließlich für

• dauerhaft stark mobilitätseingeschränkte Personen, für die das Aufsuchen der Bürgerämter unmöglich ist bzw. einen nicht vertretbaren Aufwand verursachen würde,
• vorübergehend stark mobilitätseingeschränkte Personen, bei denen die gewünschte Dienstleistung aus rechtlichen oder ähnlichen Gründen keinen Aufschub duldet,
• Bewohner*innen von Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie
• Insassen der Justizvollzugsanstalt Essen, sofern die gewünschte Dienstleistung aus rechtlichen oder ähnlichen Gründen keinen Aufschub duldet.

Für den Vor-Ort-Service und die Mitnahme des Bürgerkoffers ist kein vollständig ausgestattetes Bürgermobil, so wie es derzeit unter anderem auf den Wochenmärkten eingesetzt wird, erforderlich. Es reicht ein Kleinwagen zum Transport des rund 16 Kilogramm schweren Bürgerkoffers aus, sodass eine Verwechselung mit dem bereits bestehenden Bürgermobil ist aufgrund des unterschiedlichen Fahrzeugtypens und vor allem dem angebotenen Dienstleistungsportfolio ausgeschlossen wird. Das ServiceCenter Essen (SCE) stellt bei der gewünschten Inanspruchnahme des neuen Services den ersten Kontakt dar und leitet an das Team des Vor-Ort-Services weiter, das das Anliegen prüft. Die Vor-Ort-Termine sollen dann mit zwei Dienstkräften durchgeführt werden.

Nach einer Pilotphase von zwei Jahren sind Kooperationen mit weiteren Fachbereichen und somit eine Ausweitung des Dienstleistungsportfolio sowie eine entsprechende Ausweitung des Personals und der Fahrzeugflotte möglich. Für die Durchführung des Pilotprojektes fallen jährliche Gesamtkosten von rund 200.000 Euro an. Der Rat der Stadt Essen wird in seiner Sitzung am 21. Juni entscheiden.

Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Interessierte in der Präsentation "Pilotprojekt 'Bürgermobil - Vor-Ort-Service'" (siehe rechts).

Zum Hintergrund

Mit Ratsbeschluss vom 24. August 2022 wurde die Verwaltung beauftragt ein Konzept für ein Pilotprojekt zum Vor-Ort-Service zu erarbeiten, bei dem das Bürgermobil als Basis dient. Mit dem Bürgermobil existiert bereits ein geschäftsbereichsübergreifender mobiler Bürgerservice vor Ort, der regelmäßig auf Wochenmärkten in Essener Stadtteilen und in Rahmen von Sonderaktionen erfolgt.

Die Digitalisierungsstrategie der Stadt Essen sieht die Umsetzung verschiedener komplexer zukunftsweisender Maßnahmen vor, die sich im Bereich des Bürgerservices wiederfinden. Im Fokus steht in diesem Zusammenhang die digitale Transformation von Verwaltungsleistungen, die gemäß des Onlinezugangsgesetzes (OZG) online angeboten werden sollen. Der Prüfauftrag des Antrages zielt darauf ab, im Rahmen eines Pilotprojektes die digitale Teilhabe durch die Kombination "Einsatz des städtischen Bürgermobils" und "Einsatz eines Bürgerkoffers" durch einen Vor-Ort-Service gleichzeitig anzubieten.

Herausgegeben von:

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