Gestern (06.09.) fand wieder ein Runder Tisch zur Gesundheitsversorgung im Essener Norden statt, zu dem die Verwaltung eingeladen hatte. Dafür kamen Akteurinnen*Akteure aus Politik, Stadtgesellschaft und Medizin zusammen, um sich über die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in den Stadtteilen rund um Zollverein zu informieren. Seit der Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses in Stoppenberg und des Marienhospitals in Altenessen bemüht sich die Stadt Essen um eine effiziente Lösung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Essener Norden.
Im Zuge der Veranstaltung wurden die Anwesenden von Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßt und über die aktuellen Entwicklungen des "Gesundheitszentrums St. Vincenz" informiert. Stadtdirektor Peter Renzel berichtete zu den Gesundheitskiosken im Essener Norden. Mit der Eröffnung der Gesundheitskioske in Altenessen und Katernberg und der Förderung der Stadt Essen in Höhe von 500.000 Euro wurde bereits ein wichtiger Schritt in Richtung ganzheitliche Gesundheitsversorgung in den Bezirken V und VI gemacht. Auch die aufsuchende Arbeit der Gesundheitskioske in Schulen, Zentren 60plus und weiteren Institutionen zeigt, dass die Bedarfe an verschiedenen Schnittstellen aufgegriffen werden.
Weitere Einblicke zum Gesundheitszentrum St. Vincenz, insbesondere zum Betriebskonzept und zur Aufnahme der Stationären Allgemeinmedizinische Versorgung (StatAMed) zum 1. April 2024, gab Dr. Michaela Lemm, Geschäftsführerin Institute for Health Care Business GmbH (hcb).
Im Stoppenberger Gesundheitszentrum sollen künftig StatAMed, Ambulantes Operieren und die Vermietung von Flächen an niedergelassene Ärztinnen*Ärzte sowie gesundheitsnahe Angebote für Bürger*innen angeboten werden. Insgesamt 12 neue Haus- und Facharztpraxen sollen sich im Gesundheitszentrum ansiedeln. Damit bietet die Stadt Essen mit den Mitgesellschaftern, der Marienhospital Gelsenkirchen GmbH (Tochtergesellschaft der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH) und dem Ärztenetz Essen Nord-West e.V., ein innovatives Konzept zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Essener Bürger*innen an. Der Rat der Stadt Essen hatte sich in seiner letzten Sitzung am 30. August 2023 dafür ausgesprochen, dass die Stadt Essen Minderheitsgesellschafterin an der "Gesundheitszentrum St. Vincenz gGmbH" wird und das Gesundheitszentrum gemeinsam mit den zwei Mitgesellschaftern, der Marienhospital Gelsenkirchen GmbH und dem Ärztenetz gründet. Dadurch wurde festgelegt, dass die Marienhospital Gelsenkirchen GmbH für den Betrieb des Gesundheitszentrums zuständig sein wird, die Stadt Essen sich um die Moderation und Finanzierung kümmert und das Ärztenetz die Koordination innehat. Die Gesellschaft kann voraussichtlich bis Ende Oktober gegründet werden.
Die ursprüngliche Planung sah vor, den Altbau des St. Vincenz-Krankenhauses umzubauen und für das Gesundheitszentrum zu nutzen, allerdings ist ein Neubau wirtschaftlicher. Da aber StatAMed zum 1. April 2024 aufgrund der Förderung starten muss, ein Neubau bis dahin nicht realisiert werden kann, wird das Gebäude in einem nächsten Schritt übergangsweise dafür hergerichtet. Auch die notwendige Medizintechnik und das Personal werden zeitnah beschaffen, damit im April kommenden Jahres bereits erste Patientinnen*Patienten behandelt werden können. Der Neubau soll dann parallel zum Betrieb von StatAMed gebaut werden, wenn dieser fertig ist, soll der Altbau in Teilen stehen bleiben, beispielsweise soll das Portal des alten St. Vincenz-Krankenhauses erhalten bleiben.
Ordnungsdezernent Christian Kromberg gab einen aktuellen Sachstand zum Neubau der Rettungswachen im Essener Norden. Durch den vom Rat im Juni zugestimmten "Rettungsdienstbedarfsplan" stehen mehr Mittel für den Rettungsdienst zur Verfügung, weswegen die Anzahl der Rettungsmittel im Essener Norden deutlich erhöht werden kann. Damit kann auch zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Essener Norden beigetragen werden. Neben dem Neubau der Rettungswache am ehemaligen St. Vincenz-Krankenhaus, die künftig vier Fahrzeuge enthalten soll, sind zudem zusätzliche Wachen im Essener Norden geplant. Konkrete Standorte können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.
Julia-Maria Volkmar, Referentin der Geschäftsführung der Contilia GmbH, informierte die Anwesenden außerdem über das Angebot des Gesundheitsparks Altenessen. Dabei handelt es sich um ein trägerübergreifendes, medizinisches Angebot, welches sich im ehemaligen Marienhospital niedergelassen hat.
Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen an die anwesenden Expertinnen*Experten zu richten. Dabei standen vor allem der Start von StatAMed im April 2024 und die Neubaupläne für das Gesundheitszentrum im Vordergrund.
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