Projekt COMO bringt in Essen die Digitalisierung auf die Straße

14.09.2023

Die Stadt Essen plant den Einstieg in eine digitale Verkehrserfassung und Verkehrssteuerung im Hauptverkehrsstraßennetz bis Ende 2024. Dies soll im Rahmen des Projekts Connected Mobility Essen (COMO) erfolgen. Darüber wurde heute (14.09.) der Ausschuss für Verkehr und Mobilität informiert.

Ziel des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der Förderrichtlinie "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" geförderten Projekts ist es, durch intelligente Sensorik für die Erfassung der Verkehrs- und Umweltsituation sowie einer leistungsfähigen Datenplattform für Analysen die Digitalisierung des Verkehrs voranzutreiben und diesen zukünftig umweltgerecht zu steuern. Dazu baut das Amt für Straßen und Verkehr eine digitale Verkehrsleitzentrale auf. In zwei “Reallaboren" soll diese Digitalisierung erprobt werden. "Reallabor" heißt: Das neue System wird jeweils an einer Stelle eingerichtet und im praktischen Betrieb beobachtet und ausgewertet. Das Amt für Straßen und Verkehr richtet gemeinsam mit dem Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster die zwei Essener Reallabore zur Erprobung des Systems an der Ruhrallee sowie an den nördlichen Hauptzufahrtsstraßen zur Essener Innenstadt aus. Dazu werden insgesamt rund 200 Kameras zur Naherfassung im Kreuzungsbereich bzw. zur Fernerfassung der an die Kreuzung heranfahrenden Fahrzeuge sowie 15 Umweltsensoren zur Kontrolle der Luftqualität installiert.

Das Projekt startet mit der Kreuzung am Betriebshof der Ruhrbahn, wo Ruhrallee, Westfalenstraße und Wuppertaler Straße aufeinandertreffen. An dieser Kreuzung wird die installierte Technik und die Datenübertragung getestet, bevor die Kameras und Umweltsensoren an den weiteren Kreuzungen installiert werden. Die Bauarbeiten an der Testkreuzung beginnen im September 2023. Die weitere Umsetzung erfolgt dann nach und nach. Der Fokus liegt auf den Hauptverkehrsstraßen Ruhrallee, Gladbecker Straße und Bottroper Straße, aber auch auf der Heisinger Straße und der Altenessener Straße. Die genaue Reihenfolge stimmt das Amt für Straßen und Verkehr mit den jeweiligen Tiefbauunternehmen und Dienstleistern derzeit ab.

Mit dem Projekt wird ebenfalls eine neue digitale Verkehrsmanagementzentrale aufgebaut, in der die aktuelle Störungsleitstelle integriert wird. Hier laufen dann die für die Verkehrsbeeinflussung relevanten Daten und Analyseergebnisse zur Entscheidungsunterstützung (z.B. in Form von Lagebildern und Dashboards) sowie die Videostreams der Kameras zur Verkehrsbeobachtung zusammen. Die Bildqualität wird dabei so weit reduziert, dass weder Kennzeichen noch Gesichter von Verkehrsteilnehmer*innen erkannt werden können. Ein projektbegleitendes Datenschutz- und Informationssicherheitskonzept stellt sicher, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Neben den Videostreams, den Fahrzeugzahlen an verschiedenen Tageszeiten, Geschwindigkeiten und Abbiegebeziehungen, laufen auch Wetterdaten, Daten zu Veranstaltungen im Stadtgebiet, ÖPNV-Daten der Ruhrbahn sowie die Daten des städtischen Parkleitsystems zukünftig in der Verkehrsmanagementzentrale zusammen. Alle diese Daten bilden die Grundlage für die optimale, umweltsensible Steuerung des Verkehrsflusses durch Ampelanlagen und Informationstafeln.

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