Aktueller Stand der Generalsanierung des Kulturforums Steele

24.10.2023

Seit dem Frühjahr 2020 wird das Kulturforum Steele generalsaniert. Im Zuge der umfassenden Sanierung wird die technische und infrastrukturelle Gebäudeausstattung komplett erneuert. Neben der Erneuerung der Elektro-, Daten-, Lüftungs-, Heizungs-, Frisch- und Abwasserleitungen im Gebäude beinhaltet die Sanierung die Instandsetzung des Ziegelmauerwerks der Fassade und des Dachs.

Aktueller Stand der Arbeiten

Der Dachstuhl und die Dacheindeckung wurden denkmalgerecht wieder vollständig in Schiefer verkleidet. Im Rahmen der Dacharbeiten wurden die drei Spitzen im linken Dachbereich wiederhergestellt. Das Dach hat jetzt wieder die ursprüngliche Form und Anmutung. Zudem sind die Regenwasserentwässerung und der Blitzschutz komplett erneuert worden. Die Schmuckfassade wurde gereinigt und komplett neu verfugt. Die Giebelfront hat einen neuen Anstrich erhalten. Die Schmucksäulen und Fenstereinfassungen im ersten Obergeschoss rechts wurden restauriert. Alle Zwischendecken wurden instandgesetzt und ertüchtigt. Die vom Hausschwamm befallenden Teile wurden entfernt und noch vorhandene Kriegsschäden (Splitterschäden) fachgerecht behoben. Dadurch sind sie wieder dauerhaft standsicher. Der Trockenbau für die Zwischenwände und die Abhangdecken ist überall dort abgeschlossen, wo keine Installationsarbeiten mehr erfolgen. In den fertigen Bereichen erfolgten daher auch bereits erste Anstriche und das Anbringen von Tapeten. Die neuen Oberböden sind eingebracht. Es fehlen noch die Fliesen im historischen Flur und die Aufarbeitung der Stufen, Geländer und Podeste im hölzernen Treppenhaus. Im Keller ist die neue Bodenplatte eingebracht und der Estrich verlegt.

Die Hausanschlüsse für Strom, Wasser und Gas sind genauso wie die Grundleitungen im hinteren Bereich erneuert. Im vorderen Bereich werden sie noch in diesem Jahr saniert, bisher war das benötigte Baugerüst dafür im Weg. Die Lüftungstechnik wurde auf dem Flachdach aufgestellt. Zurzeit laufen die Verlegung der Lüftungskanäle und Montage der Ein- und Auslässe. Die neue Schmutzwasserhebeanlage ist installiert. Zudem ist die Leitungsverlegung von Elektrik, Sicherheits-, und Datentechnik abgeschlossen. Das Kulturforum verfügt jetzt auch über einen Glasfaseranschluss. Insgesamt wurden über 30 Kilometer Kabel verschiedenster Art neu verlegt. Mit der Feininstallation wie das Anbringen von Steck- und Anschlussdosen sowie Schaltern wird aktuell in den gemalerten Bereichen begonnen.

Die Verlegung der Rohrleitungen für Wasser und Heizung ist ebenfalls abgeschlossen. Insgesamt wurden dafür über einen Kilometer Rohre verschiedenster Größen verbaut. Der Einbau der neuen Gas-Heizung ist erfolgt und die neuen Heizkörper angebracht. Das gesamte System wurde auf Druckfestigkeit geprüft und ist betriebsbereit. Die Sanitärbereiche müssen noch gefliest und die empfindliche Keramik eingebaut werden. Zum Schutz dieser erfolgt ihr Einbau auch erst möglichst spät in der letzten Phase der Sanierung. Gleiches gilt für die Theke und Kücheneinrichtung.

Der barrierefreie Zugang wurde durch einen von außen zugänglichen innenliegenden Aufzug geschaffen. Der Aufzug ist eingebaut und fahrtüchtig. Es fehlen für eine Inbetriebnahme nur noch die Zargen und Türen, da diese ebenfalls sehr empfindlich sind, werden diese auch erst zum Schluss eingebaut.

Umfangreiche Brandschutzmaßnahmen und eine Schadstoffsanierung erfolgten ebenfalls. Alle durchgeführten Maßnahmen sind eng mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

Zeitverzögerung der Generalsanierung

In den ersten Planungen zur Baumaßnahme ist die Stadtverwaltung von einer Wiedereröffnung des Kulturforums Steele nach den Sommerferien 2023 ausgegangen. Aufgrund des nach Freilegung der Bausubstanz immer massiveren Schadensbildes, dessen Behebung eine deutliche Erweiterung der Sanierungsmaßnahmen und Anpassung der Planung sowie der Baukosten erforderte, wurde eine Fertigstellung der Sanierung für nach den Herbstferien 2023 anvisiert.

Allerdings hat das wochenlang schlechte Wetter im Sommer 2023 die Arbeiten an Fassade, Flachdach und Grundleitungen stark behindert. Und zudem wurde bei der Sanierung der Fliesenböden aus den 1980er Jahren im Erdgeschoss festgestellt, dass dieses über keine Bodenplatte beziehungsweise keinen Estrich verfügt. Die Zwischenräume in der Kappendecke wurden mit Schotter ausgeglichen. Auf die Schotterfläche – im denkmalgeschützten Flur wurde abweichend gestampfte Erde beziehungsweise Lehm benutzt - wurde dann eine dünne Mörtelschicht ausgebracht, diese hat die Fliesenaufnahme nicht überstanden. Die Schotter- bzw. Lehm-/Erde-Verfüllung musste daher durch eine heute zulässige Ausgleichsmasse ersetzt und eine den heutigen Bauvorschriften entsprechende Bodenplatte erstellt werden. Das kostete ebenfalls Zeit, da zusätzliche Arbeitsschritte notwendig waren und sich Trocknungs- und Abbindeprozesse schadlos nicht wesentlich beschleunigen ließen. So musste auch in diesem Bereich die Planung angepasst werden.

Auch Probleme bei Ausschreibungen, mit ausführenden Firmen, bauseitig immer wieder auftretende neue Abstimmungserfordernisse und Anforderungen sowie Logistikprobleme führten immer wieder zu kleineren Verzögerungen, die sich nach hinten mehr und mehr potenzierten. Einige Firmen waren nach Verzögerungen in vorgelagerten Gewerken nicht immer wieder sofort verfügbar. Kleinere Lieferverzögerungen haben sich sukzessive summiert. Die zum Bauende nun erreichte Weihnachtszeit kostet weitere drei Wochen, da die Firmen durchgehend Urlaub haben.

Die Fertigstellung des Kulturforums Steele soll nach heutigem Stand im März 2024 erfolgen.

Zum Hintergrund

Das Kulturforum Steele residiert im 1898 erbauten denkmalgeschützten ehemaligen Sparkassengebäude in der Dreiringstraße 7. Im Erdgeschoss befindet sich ein Café. Die anderen Räume im Erd- sowie im Ober- und Dachgeschoss werden für Bildungszwecke, kulturelle und soziale Angebote sowie für Veranstaltungen der Volkshochschule, der Arbeiterwohlfahrt und diverser Vereine genutzt.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

© 2024 Stadt Essen