Oberbürgermeister Thomas Kufen empfing am Freitag (10.11.) zahlreiche Gäste zur Gedenkveranstaltung an den Solinger Brandanschlag im Essener Rathaus. Gemeinsam wurde den Opfern des rassistischen Brandanschlags auf das Haus einer türkischen Familie in Solingen gedacht, der sich vor 30 Jahren ereignete.
"Es gibt Daten, die sich in das Gedächtnis einbrennen. Manche davon tun das im wortwörtlichen Sinn – und verursachen großes Leid. Der 29. Mai 1993 ist so ein Datum", so der Oberbürgermeister. An diesem Tag An diesem Tag starben in den Flammen ihres Hauses in Solingen fünf Menschen, darunter drei Kinder. 17 weitere Familienmitglieder wurden auf ihrer Flucht aus dem Feuer teils schwer verletzt. Der Brandanschlag von Solingen gilt neben den NSU-Morden als einer der schwersten rassistischen Übergriffe in Deutschland. "Der damalige Anschlag ist ein trauriges Symbol für Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass in unserem Land. Ich kann nur vermuten, welche Spuren diese Tat in der türkisch-stämmigen Community auch in Essen ausgelöst hat", so Thomas Kufen. "Und ich kann nur bewundern, mit welcher Stärke und Entschlossenheit sich die Familie Genç seit diesem Schicksalsschlag für gesellschaftliche Versöhnung und ziviles Engagement einsetzt, für ein friedliches und respektvolles Miteinander – und für die stete Erinnerung an das, was damals geschehen ist."
"Lassen Sie uns der feigen und niederträchtigen Anschläge in Solingen vor 30 Jahren gedenken. Aber – und das ist noch wichtiger – lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass solche Taten nicht ungesühnt bleiben und wir sie mit allen Mitteln künftig zu verhindern suchen", so Oberbürgermeister Kufen. Im Rahmen der vom Integrationsrat der Stadt Essen organisierten Gedenkveranstaltung fand auch eine Diskussionsrunde unter dem Titel "Was ist geschehen? Wo stehen wir heute? Wo müssen wir hin?" statt, in der zentrale, aktuelle Fragen und Herausforderungen rund um Fremdenhass diskutiert wurden.
"Die Flamme des Hasses zu löschen – das ist unsere gemeinsame Aufgabe. Und mit Blick auf die jüngsten Ereignisse ist sie eine Aufgabe und Verpflichtung in alle Richtungen tätig zu sein“", so Thomas Kufen abschließend. "Darin besteht die größte Herausforderung für uns alle. Dazu ist es notwendig, dass wir uns erinnern. Dass wir nicht vergessen. Dass wir miteinander sprechen und vor allem: dass wir lernen, einander zu verstehen."
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