Zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938 fand am gestrigen Donnerstagabend (09.11.) in der Alten Synagoge Essen eine Gedenkveranstaltung statt. Oberbürgermeister Thomas Kufen erinnerte gemeinsam mit Vertreterinnen*Vertretern der Jüdischen Kultus-Gemeinde Essen und zahlreichen Gästen an den 9. November als Schicksalsdatum in der deutschen Geschichte. An diesem Tag wurde im Jahr 1918 die erste Republik in Berlin ausgerufen und im Jahr 1938 fanden in der Pogromnacht überall im Land Angriffe auf Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen statt. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer als Beginn der Deutschen Einheit.
"Diese historischen Ereignisse machen uns sehr deutlich, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind. Wir müssen uns immer wieder um diese Werte bemühen und darum ringen, um sie dauerhaft zu erhalten", so der Oberbürgermeister, der bereits im Vorfeld der Veranstaltung betonte, dass Freiheit und Demokratie und der Zusammenhalt der Gesellschaft Grundlage gemeinsamen Handelns seien.
Im Rahmen der Gedenkfeier machte das Stadtoberhaupt auf die aktuellen Geschehnisse aufmerksam. "Konnten wir seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der grausamen Verbrechen, die in deutschem Namen begangen wurden, immer in der Vergangenheitsform sprechen, bildet das Jahr 2023 auf schreckliche Art eine Wende. Am 7. Oktober 2023 wurden so viele Jüdinnen und Juden ermordet, wie seit den Tagen der Shoa nicht mehr. Dieser 9. November ist deshalb auch ein Tag der Mahnung. Wir alle müssen aufmerksam bleiben. Es ist Auftrag an uns alle, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher und ohne Angst leben können. Wir alle müssen Antisemitismus öffentlich und laut widersprechen! Jüdisches Leben ist Teil unserer Gesellschaft. Daran gibt es keinen Zweifel!" Zudem sprach das Stadtoberhaupt sein Mitgefühl für das israelische Volk und allen Angehörigen in Essen aus.
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