"Hier im Kriminalpräventiven Rat arbeiten wir als Stadt Essen mit der Polizei, der Justiz sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren Hand in Hand, um die Sicherheit in unserer Stadt stetig zu verbessern. Es ist wichtig, dass wir auch das Know-How von anderen Expertinnen und Experten einbeziehen, um Kriminalität wirksam und ganzheitlich zu begegnen. Damit stärken wir die Sicherheit in unserer Stadt. Ich freue mich, dass wir heute drei Expertenvorträge hören werden und von deren Kompetenzen profitieren können", so Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Die Ethnologin Dr. Janet Kursawe von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) in Duisburg stellte prägende Ereignisse aus der Geschichte Syriens vor. Unter anderem war die heutige Hauptstadt Damaskus bereits im 17. Jahrhundert Hauptstadt des Umayyaden-Reichs und über Jahrhunderte ein wichtiger Knotenpunkt im Nahen Osten. Auch die Ursachen des heutigen Bürgerkriegs in Syrien beleuchtete Dr. Kursawe in ihrem Vortrag. Schließlich erklärte sie die gesellschaftlichen Strukturen, die viele aus Syrien eingewanderte Menschen prägen.
Eine wichtige Botschaft platzierte Bernd Röser, Leiter der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Clan der Polizei Essen: Auch wenn man häufig von Clankriminalität in Zusammenhang mit Menschen syrischer oder libanesischer Herkunft hört, halten sich die meisten Zugewanderten an das Gesetz. Der weitaus überwiegende Teil der Familien ist friedlich und will sich gut integrieren. Dennoch sei der Anteil der Menschen mit syrischem Hintergrund an den Tatverdächtigen deutlich höher als ihr Anteil an der Bevölkerung. Die BAO Clan nehme deswegen engen Kontakt zu Tätern, Opfern und Familien auf und kümmere sich intensiv um insbesondere auffällige Jugendliche.
Dass in der Öffentlichkeit die von dieser Gruppe ausgehenden kriminellen Handlungen dennoch stark wahrgenommen wird, liegt daran, dass sogenannte Tumultdelikte viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Gibt es Auseinandersetzungen von Gruppen in der Öffentlichkeit, stören diese das Sicherheitsgefühl vieler Menschen, auch wenn sie nicht direkt betroffen sind, erklärt Jörg Stratenwerth, Leiter des Ordnungsamtes.
Das Sicherheitsgefühl der Essener*innen verbessern und ein friedliches Miteinander in der Stadt fördern, sind die zentralen Aufgaben des Kriminalpräventiven Rats (KPR). Er soll mit gezielten und inklusiven Maßnahmen Kriminalität vorbeugen. Um das zu erreichen, bündelt der KPR Fachwissen, entwickelt Konzepte, setzt Präventionsmaßnahmen um, beteiligt sich an Projekten, berät und informiert die Stadtspitze und die politischen Gremien und klärt Bürger*innen auf. Anfang 2022 hatte der Rat der Stadt Essen beschlossen, den Kriminalpräventiven Rat wiederzubeleben. Gegründet worden war er bereits 1996, war aber seit 2014 nicht mehr aktiv.
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