Die Stadt Essen hat in den letzten Monaten ein Hochhausentwicklungskonzept erarbeitet, um bei zukünftigen Bauten nach abgestimmten und vor allem für die Stadtentwicklung sinnvollen Maßgaben entscheiden zu können. Das Konzept soll Fragen nach der aktuellen Bedeutung von Hochhäusern beantworten, ihre Entwicklungspotenziale aufzeigen und frühzeitige Hilfestellung für alle an der Planung Beteiligten bieten.
Die Silhouette Essens wird von den innerstädtischen Hochhäusern geprägt. Damit diese qualitativ hochwertig weiterentwickelt werden können, bedarf es einer zielgerichteten Steuerung. Das vorgestellte Hochhausentwicklungskonzept bietet dafür die nötige Grundlage mit einer systematischen Betrachtung des Status Quo und einem konzeptionellen Ausblick. Die Analyse des baulichen und funktionalen Status Quo erfolgt dabei entlang acht Kategorien (Räumliche Verteilung; Topographie; Verkehr; Knotenpunkte und Stadtstraßen; Freiraum; Baudenkmale; Symbole des Wandels; Wofür stehen Essener Hochhäuser in Zukunft?). Darauf aufbauend werden Eignungsräume für neue Hochhäuser definiert und Planungsgrundsätze formuliert, damit die Integration in die innerstädtische Stadtstruktur gelingt. Ziel ist die Kreation von Leitplanken für die Weiterentwicklung innerstädtischer Hochhausstandorte als Leitfaden für die Verwaltung in Fragen der Stadtentwicklung und der Beurteilung von Einzelprojekten. Zudem fungiert das Konzept als transparente Planungshilfe für Bauverantwortliche, die somit frühzeitig wissen, welche Erwartungen an Architektur, Städtebau und Entwicklungsprozess bestehen.
Der Betrachtungsraum des Konzeptes beschränkt sich auf den Einzugsbereich der Innenstadt, da hier die größte Hochhausnachfrage zu verzeichnen ist und sich aus stadtplanerischer Sicht die Innenstadt mit ihren oberzentralen Funktionen, den großen Verkehrsachsen und bestehenden Hochhäusern für ergänzende Hochpunkte aufdrängt.
Das Konzept wurde in der heutigen Sitzung (07.12.) des Ausschusses für Stadtentwicklung, -planung und Bauen zur Beratung eingebracht. Voraussichtlich im Januar des kommenden Jahres wird der Ausschuss über eine Empfehlung und der Rat der Stadt über den Beschluss des Konzeptes entscheiden.
Zum Hintergrund
Für die Erarbeitung des Hochhausentwicklungskonzepts wurde ein Expertengespräch mit renommierten Architekten geführt. Ergänzend war bei der Entwicklung des Konzeptes auch der Bund Deutscher Architekten beteiligt. Die Erkenntnisse aus diesen verschiedenen Gesprächsformaten und die Wünsche aus der Bürgerschaft wurden in das Hochhausentwicklungskonzept integriert. Das Konzept findet zukünftig gemäß Baugesetzbuch bei der Aufstellung von Bebauungsplänen Anwendung, bei der Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen städtebaulichen Planung zu berücksichtigen sind. Das Hochhausentwicklungskonzept für die Essener Innenstadt findet als ein solches, städtebauliches Entwicklungskonzept zudem Beachtung bei allen verwaltungstechnisch bestimmten Verfahren, die sich auf den Bau eines Hochhauses (ab einer Fußbodenhöhe von über 22 Metern) oder die Gestaltung im direkten Umfeld eines Hochhauses beziehen. Die Planungsgrundsätze gelten auch für Hochhausvorhaben außerhalb der Innenstadt.
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