Umsetzung des RadEntscheids geht voran

18.12.2023

Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität des Rates der Stadt Essen hat in seiner letzten Sitzung des Jahres am vergangenen Donnerstag, 14. Dezember, den aktuellen Sachstandsbericht zur Umsetzungsstrategie des RadEntscheids zur Kenntnis genommen. Dieser Bericht wird einmal jährlich vom Amt für Straßen und Verkehr in Kooperation mit dem Fachbereich Grün und Gruga erstellt und gibt einen aktuellen Überblick, was im laufenden Jahr an Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs umgesetzt wurde oder sich in Umsetzung befindet. Ergänzend dazu informiert die Stadtverwaltung auch, was im Folgejahr an Maßnahmen vorgesehen ist.

Maßnahmen 2023

Folgende Maßnahmen des RadEntscheids wurden im Jahr 2023 fertiggestellt oder werden noch in diesem Jahr abgeschlossen:

  • Erneuerung der Straße Graitengraben,
  • Erneuerung des Fuß-/Radwegs an der Lieversbank,
  • Erneuerung des Radwegs Im Staat,
  • Verbreiterung und Verbesserung des Radfahrstreifens an der Huyssenallee,
  • Ausbau des Radfahrstreifens an der Norbertstraße,
  • Aufwertung der Fahrradstraße Altenessener Straße,
  • Erneuerung des Fahrradstreifens auf der Schlosswiese,
  • Erneuerung des Radfahrstreifens auf der Eckenbergstraße,
  • Ausbau der Radwegeverbindung im Grünzug Zangenstraße,
  • Aufwertung und Ausbau der Radwegeverbindung am Rommenhöller Gleis,
  • Erneuerung der Radwegeverbindung zwischen Pelmanstraße und Grugatrasse,
  • Erneuerung des Radfahrstreifens an der Höntroper Straße,
  • Schaffung von 305 Fahrradabstellplätzen in Wohnquartieren,
  • Schaffung von 11 Abstellplätzen für Lastenräder.

Neunzehn weitere Maßnahmen befinden sich zurzeit in der Planungsphase.

Maßnahmen 2024

Im Jahr 2024 sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Einrichtung einer Fahrradzone in der Eleonorastraße,
  • Umsetzung einer durchgängigen Fahrradstraßenachse durch Katernberg,
  • Schaffung von Radverkehrsanlagen in Kettwig (Heiligenhauser Straße, Ringstraße, Ruhrtalradweg, Panoramaradweg),
  • Einrichtung eines Radfahrstreifens an der Südseite Norbertstraße,
  • Erneuerung der Geh- und Radwegeverbindung von Überruhr nach Steele,
  • Erneuerung von Nebenstraßen, die Teil des Radhaupt- und Radergänzungsnetzes sind (Wienenbuschstraße, Eschenstraße, Eisenbahnstraße, Emscherblick, Schultenweg),
  • Anpassung der Ampelanlage Huestraße / Immelmannstraße an die Bedürfnisse der Radfahrenden,
  • Umbau der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee / Karlstraße für mehr Sicherheit für Radfahrende,
  • Einrichtung einer Fahrradstraße auf einem Abschnitt der Wittekindstraße,
  • Öffnung von acht Einbahnstraßen für den Radverkehr,
  • Realisierung von 500 Stellplätzen in Fahrradparkhäusern und Fahrradboxen,
  • Schaffung von 350 überdachten, beleuchteten Fahrradabstellplätzen an Bahnhöfen,
  • Schaffung von 650 Fahrradabstellplätzen an Schulen und in Wohnquartieren,
  • Schaffung von 70 Stellplätzen für Lastenräder.

Dazu sollen im kommenden Jahr vierzehn weitere Maßnahmen geplant werden.

Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport, zog im Ausschuss für Verkehr und Mobilität zum Sachstand ein entsprechendes Fazit: "Wir konnten im laufenden Jahr auch durch die Besetzung von offenen Stellen mehr Planungen als im Vorjahr vorantreiben und somit auch die Anzahl der Projekte in Bearbeitung erhöhen. Diese Projekte werden nun zur Baureife vorangetrieben und anschließend umgesetzt. Das ist ein guter Ausblick auf das kommende Jahr."

Zum Hintergrund

Am 24. August 2020 übergab die Bürgerinitiative "RadEntscheid Essen" für ein von ihr gestartetes gleichnamiges Bürgerbegehren 23.693 Unterschriften an den Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen. Der Rat der Stadt Essen befasste sich schon zwei Tage danach mit diesem RadEntscheid und entschied mehrheitlich, sich dem Bürgerbegehren anzuschließen. Aus dem Bürgerbegehren wurde so ein politischer Beschluss und ein Auftrag an die Stadtverwaltung, den RadEntscheid umzusetzen.

Der RadEntscheid Essen besteht aus sieben Zielen, die bis 2030 umgesetzt werden sollen:

  • Ziel 1: Ein durchgängiges Netz für den Alltagsradverkehr soll ausgebaut werden.
  • Ziel 2: Kreuzungen sollen für Radfahrende sicher umgebaut werden.
  • Ziel 3: Fahrradstraßen und -zonen sollen eingerichtet werden und Einbahnstraßen sollen für den Radverkehr geöffnet werden.
  • Ziel 4: An Hauptstraßen sollen sichere Radwege angelegt werden.
  • Ziel 5: Radwege sollen durchgängig und einheitlich gestaltet werden.
  • Ziel 6: Fahrradstellplätze sollen ausgebaut werden.
  • Ziel 7: Die Mobilitätswende soll konsequent und transparent gefördert werden.

Die Umsetzung der einzelnen Ziele des RadEntscheids Essen erfolgt quantitativ nicht linear, wie in den Erläuterungen der Ziele formuliert, sondern in einer zeitlich nach hinten hinaus steiler ansteigenden Kurve. Der Grund dafür liegt darin, dass es einer Start- und Hochlaufphase bedarf, in der zunächst neues Personal (insgesamt 28 Mitarbeiter*innen) gewonnen, Maßnahmen vorgeplant und Fördergelder akquiriert werden müssen. Die Start- und Hochlaufphase ist bis 2024 datiert – mit einem jährlich steigenden Budget von 0,75 Mio. Euro (2021), über 4,90 Mio. Euro (2022) und 12,20 Mio. Euro (2023) bis 19,50 Mio. Euro (2024). Die Volllastphase soll dann ab 2025 erreicht werden mit einem jährlichen Budget von 30,47 Mio. Euro bis 2030. Das ergibt ein Gesamtbudget von über 220 Mio. Euro für den RadEntscheid Essen. Umgesetzt wird der RadEntscheid von zwei Fachbereichen der Stadt Essen, dem Amt für Straßen und Verkehr und dem Fachbereich Grün und Gruga.

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