Im Oktober 2023 wurden drei Stolpersteine als Mahnmal an der Dahlhauser Straße in Essen-Steele verlegt, um an das Schicksal der jüdischen Familie Kongrecki zu erinnern. Vier Wochen nachdem der Künstler Gunter Demnig die Steine gemeinsam mit Schülerinnen*Schülern der Essener Marienschule dort verlegt hatte, wurden zwei Stolpersteine gestohlen. Der Dritte wurde anschließend von der Polizei sichergestellt, um diesen vor einem weiteren möglichen Diebstahl zu schützen.
Am vergangenen Samstag, 16. Dezember, wurden die zerstörten und gestohlenen Stolpersteine an der Dahlhauser Straße gegen Neue ersetzt. Daran beteiligt waren unter anderem Essener Bürgerinnen*Bürger, Vertreter*innen der Politik sowie Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur, und Diana Matut, Leiterin der Alten Synagoge Essen.
"Das Entsetzen war groß, umso mehr so kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel. Niemand wollte glauben, dass hier in Essen Stolpersteine geschändet wurden. Es ist traurig und verstörend, dass Juden nun wieder Angst haben müssen. Selbst die Toten dürfen nicht zur Ruhe kommen", so Muchtar Al Ghusain. "Bereits über 400 Stolpersteine sind bisher in Essen verlegt worden. Das Grauen begann nicht erst in den Lagern, sondern in der Nachbarschaft. In Zeiten, wo auf Kanälen wie TikTok Verantwortungsloses geteilt wird, wo Rechtsradikale täglich Zulauf erfahren, wo Irregeleitete der Hamas applaudieren, wollen wir in unserer Stadt zusammenstehen."
Im Anschluss enthüllte Muchtar Al Ghusain gemeinsam mit Andreas Bomheuer, ehemaliger Geschäftsbereichsvorstand für Kultur und Sport der Stadt Essen, die drei neuen Stolpersteine. Zudem berichteten die beiden Autorinnen*Autoren Ingrid Niemann und Ludger Hülskemper-Niemann, die verschiedene Bücher über die Verfolgung von Jüdinnen*Juden durch Nationalsozialistinnen* Nationalsozialisten verfasst haben, aus dem Leben der Familie Kongrecki.
Im Rahmen seines Projektes verlegt der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine vor Häusern, in denen Menschen gelebt haben, die von den Nationalsozialistinnen*Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet worden sind. Die Aktion wird in Essen vom Historischen Verein für Stadt und Stift Essen betreut und wurde vor etwa 20 Jahren begonnen.
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