Details zur Verfüllung des ehemaligen Deilbachgewölbes in Kupferdreh

01.03.2024

Im Sommer 2021 sorgte das damalige Hochwasser für erhebliche Unterspülungen im Gewölbe, durch das der Deilbach in Kupferdreh zur damaligen Zeit noch floss. Dies hatte unter anderem einen Tagesbruch auf dem Gelände einer Spedition in der Prinz-Friedrich-Straße zur Folge.

Unabhängig von diesem Vorfall sieht ein Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 1996 die Verfüllung des südlichen Deilbachgewölbes vor, nachdem das Gewässer offengelegt wurde. Da der Deilbach seit dem Jahr 2022 frei und nicht mehr durch das Gewölbe fließt, soll dessen südlicher Teil wie im Planfeststellungsbeschluss festgelegt nun verfüllt werden. Im Detail handelt es sich hierbei um den rund 150 Meter langen Abschnitt vom ehemaligen Einlauf des Deilbachs im Bereich der A44-Brücke über den Tagesbruch auf dem Speditionsgelände bis zur Prinz-Friedrich-Straße. Die Verfüllung soll im Mai dieses Jahres starten.

Gewölbe ist Rückzugsort für Fledermäuse und Fische

Da es sich bei dem Gewölbe um ein Habitat für Fledermäuse handelt, werden bei der Umsetzung besondere Vorkehrungen getroffen, um die Tiere bestmöglich zu schützen. So wurden bereits an der Sporthalle Kupferdreht sowie an der A44-Brücke am Kupferdreher Mark Fledermauskästen als Ersatzquartiere für Tiere installiert. Um den Fledermäusen, die aktuell noch im zu verfüllenden Gewölbebereich leben, eine weitere Alternative zu bieten, werden auch im freibleibenden nördlichen Teil des Gewölbes entsprechende Kästen installiert.

Maßnahmen zum Schutz der Tiere

Im Vorfeld der Verfüllung ist vorgesehen, dass im Gewölbe selbst ein sogenanntes Trennbauwerk in Form einer Betonmauer errichtet werden soll, welches den zu verfüllenden südlichen vom nördlichen Gewölbeteil abtrennt. Während der Errichtung dieser Mauer wird zum Schutz der Fledermäuse eine licht- und staubundurchlässige Abschirmplane im Gewölbe angebracht. Um Störungen der Fledermäuse im freibleibenden Teil durch die anschließende Verfüllung des Südteils zu reduzieren, wird unmittelbar vor der Betonmauer ein Abschirmkörper aus Sand und Kies errichtet. Dieser soll die Auswirkungen der Verfüllung auf die Fledermäuse, wie Lärm und Erschütterungen, deutlich mindern. Ein weiteres Augenmerk liegt außerdem auf den Fischbeständen im Gewölbe. Ehe der südliche Teil verfüllt wird, werden die Tiere in diesem Bereich abgefischt.

Nachdem sich im südlichen Teil keine Tiere mehr aufhalten, erfolgt die Verfüllung des Bereichs mit einem flüssigen Verfüllstoffs erfolgen. Anschließend ist die Wiederherstellung der Geländeoberfläche auf dem Speditionsgrundstück vorgesehen.

Zugang zum Gewölbeteil wir gesperrt

Um das freibleibende Gewölbe, das weiterhin als Ruhestätte für die Fledermäuse dienen wird, zu schützen, sollen am Zugang im Bereich des Baldeneysees Ketten gespannt werden. Hierdurch soll ein Betreten durch Unbefugte unterbunden werden.

Um das Mikroklima für die Fledermäuse im nördlichen Gewölbeteil zu regulieren ist die Installation eines sogenannten Belüftungspilzes im Grünstreifen des Parkplatzes an der Prinz-Friedrich-Straße vorgesehen. Durch ein Monitoring prüft die Stadtverwaltung während und nach der Umsetzung der Arbeiten außerdem den Fledermausbestand, um auf etwaige negative Auswirkungen reagieren zu können. Die Baumaßnahme selbst wird durch einen Artenschutzgutachter begleitet.

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Archivbild vom Tagesbruch auf dem Gelände einer Spedition in der Prinz-Friedrich-Straße aus dem Jahr 2021.
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