Rat spricht sich für die Ansiedlung nachhaltig agierender Unternehmen aus

24.04.2024

Mit dem Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima – kurz SECAP (Sustainable Climate and Energy Action Plan) hat die Stadt Essen ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Weg hin zur Klimaneutralität zu beschreiben. Die darin beschriebenen Maßnahmen werden nun sukzessive vom Rat der Stadt Essen diskutiert und beschlossen. In der April-Sitzung wurde die Ansiedlung nachhaltig agierender Unternehmen und Start-ups insbesondere durch die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG) beschlossen. Hierzu soll eine entsprechende Strategie entwickelt werden. Der Wirtschaftsstandort Essen ist für solche Unternehmen aus dem Bereich Climate Tech (Energie-, Klimaschutz-, Nachhaltigkeitsbereich) besonders attraktiv. Verschiedene Instrumente und Unterstützungsangebote sollen diese Attraktivität unterstreichen.

Im ersten Schritt werden hierzu internationale Unternehmen aus dem Bereich Climate Tech gezielt angesprochen. Zum einen mit dem Hinweis auf die positiven Rahmenbedingungen für nachhaltig engagierte Firmen auf dem Essener Arbeitsmarkt und zum anderen in Bezug auf das Geschäft-/ Kooperationspotenzial mit Essener Betrieben und Institutionen. In einem zweiten Schritt soll nach einem Bewerbungsprozess eine Auswahl dieser internationalen Climate-Tech-Unternehmen im Rahmen eines Programms dabei unterstützt werden, ihre Markteintrittsstrategie für den deutschen Markt zu entwickeln. Dabei wird auf bestehende Kontaktnetzwerke zu etablierten Essener Firmen zurückgegriffen. Diese Firmen verfügen entweder über das nötige Wissen zu relevanten Fragstellungen (z.B. Zertifizierung, Recht und Regulierung, Finanzierung, etc.) oder kommen als potenzielle Kunden in Frage. Die Auswahl der am Programm teilnehmenden Climate-Tech-Unternehmen erfolgt nach Kriterien wie Ansiedlungswahrscheinlichkeit und Wachstumspotenzial am Standort Essen. Die Markteintrittsstrategie der ausgewählten internationalen Climate Tech Unternehmen wird evaluiert. Bei einem positiven Ergebnis erhalten diese Unternehmen in einem dritten Schritt individuelle finanzielle Vergünstigungen bei ihrer Ansiedlung (maximaler Gegenwert von bis zu 10.000 Euro) in Essen.

Darüber hinaus sollen Gründende gezielt gefördert werden und junge Technologieunternehmen für den Standort Essen interessiert werden. Hierfür soll ein "Inkubator Energie- und Klimaschutz" aufgebaut werden. Neben finanzieller Förderung und der Bereitstellung von Infrastrukturen sollen dort Fach- und Prozesswissen vermittelt und Zugang zu relevanten Akteurinnen*Akteuren aufgebaut werden.

Beide Projekte sollen eine Brücke schlagen zwischen Standortmarketing, professioneller Start-up-Beratung, geeigneten Räumlichkeiten für eine Ansiedlung junger technologiebasierter Climate-Tech-Unternehmen sowie der Einbindung in lokale Netzwerke. Die EWG arbeitet dabei eng mit der Grünen Hauptstadt Agentur der Stadt Essen sowie Unternehmen aus der Energie-, Umwelt- und Immobilienwirtschaft, wie beispielsweise BRYCK, dem H2UB, dem ZukunftsZentrum Zollverein (Triple Z) sowie Wirtschaftsförderungsinstitutionen auf regionaler, landes- und Bundesebene mit internationaler Ausrichtung als Multiplikatoren des Programms zusammen.

Zum Hintergrund

Der Bereich Climate Tech ist in seiner gesamten Bandbreite ein Schwerpunkt des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Essen. Rund 250 Unternehmen aus der Energiebranche mit mehr als 13.000 Beschäftigten machen Essen zur Energiehauptstadt Europas. Als Grüne Hauptstadt Europas hat sich die Stadt Essen zum Ziel gesetzt, bis 2025 20.000 etwa Arbeitsplätze im Bereich Climate Tech anzusiedeln. Die Fäden vieler bedeutender europäischer Projekte zur Gestaltung der Energiewende laufen in den Zentralen Essener Unternehmen zusammen. Hochschulen (Universität Duisburg-Essen, FOM) und Forschungseinrichtungen, wie das Gas- und Wärmeinstitut e.V., bilden Fachkräfte aus und arbeiten gemeinsam mit Unternehmen an innovativen Lösungen für die Energiewende. Diese Faktoren stellen einen großen Standortvorteil für internationale Unternehmen dar, die im deutschen Markt aktiv werden möchten. Die EWG betreibt bereits gezieltes Standortmarketing in Bezug auf die "Ansiedlung grüner Firmen" (Climate Tech). Dazu zählt die branchenorientierte Förderung von Unternehmen aus der Energie-, Umwelt- und Wasserwirtschaft – aktuell mit besonderem Fokus auf den Bereich Wasserstoff.

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