Für die Entwicklung eines städtebaulichen Rahmenkonzepts für den Flughafen Essen/Mülheim gemeinsam mit der Stadt Mülheim a.d.R. wurde im Rat der Stadt Essen in der heutigen (26.06.) Sitzung die Planung für den Weiterbetrieb eingebracht. Demnach soll die erste der beiden vorgeschlagenen Zukunftsvarianten weiterverfolgt und um die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs ergänzt werden.
Gemäß der Planung soll die Verwaltung die erste der beiden vorgeschlagen Zukunftsvarianten weiterverfolgen. Dabei soll eine Modifizierung der Variante so entwickelt werden, dass eine Vereinbarkeit der gewerblichen Entwicklung mit dem Flugbetrieb hergestellt wird. Ursprünglich sah die erste Variante neben Gewerbeflächenentwicklung die Aufgabe des Flugbetriebs vor. Durchgeführte Verkehrsuntersuchungen haben ergeben, dass eine großflächige Gewerbeflächenentwicklung – wie in der zweiten Variante vorgeschlagen – nahezu alle der untersuchten Verkehrsknotenpunkte auf Mülheimer und Essener Stadtgebiet, trotz Verbesserungsmaßnahmen für den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV, nicht mehr leistungsfähig wären. Aus dem Grund soll die Umsetzung der ersten Variante mit rund 12 Hektar Gewerbegebiet und einer in der Folge geringer ausfallenden Verkehrsbelastung weiterverfolgt werden.
Zugleich soll der Flughafen als wichtige Infrastruktur und infrastruktureller Standortvorteil für beide Städte langfristig durch die unbefristete Fortführung des Flugbetriebes gestärkt werden. Der 1990 getroffene Ratsbeschluss der Stadt Essen – sowie der entsprechende Beschluss der Stadt Mülheim a.d.R. aus 2010 – zur Aufgabe des Flughafens soll aufgehoben werden. Aufbauend auf dieser Entwicklungsperspektive und Planungssicherheit sollen langfristige Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Parallel wird dadurch der Zugang zu Fördermitteln eröffnet, die zumeist langjährige Bindungsfristen und eine gesicherte, positive wie langfristige Wirkung der Maßnahmen voraussetzen.
Weiteres Vorgehen
Für die weitere Ausarbeitung der zu modifizierenden ersten Zukunftsvariante wurde die Verwaltung ergänzend beauftragt, verschiedene Punkte dabei zu berücksichtigen. Dies beinhaltet unter anderem, neu zu errichtende Gebäude mit Solaranlagen und Grünbedachung auszustatten und bestehende Gebäude entsprechend nachzurüsten, die Installation von Photovoltaikanlagen zu prüfen sowie die Ausrichtung des künftigen Flugbetriebes auf Flugzeuge mit nachhaltigem Luftfahrttreibstoff auszurichten. Im weiteren Verlauf der Ausgestaltung der Pläne ist auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen.
In der heutigen Sitzung wurden die Pläne eingebracht, die in der Folge in den Fachausschüssen beraten werden sollen. Der Rat wird dann voraussichtlich in seiner Sitzung im August über die Pläne entscheiden.
Zum Hintergrund
Der Rat der Stadt Essen hatte im vergangenen Jahr die Verwaltung beauftragt, kooperativ mit Mülheim an der Ruhr zwei Zukunftsvarianten für das Flughafenareal zu prüfen. Die Vorschläge sind einerseits auf die Aufgabe des Flugbetriebs mit einer Gewerbeflächenentwicklung (Variante 1) und andererseits auf den Weiterbetrieb des Flugbetriebs ebenfalls unter Schaffung zusätzlicher Gewerbebauflächen (Variante 2) gerichtet. Der Planungsprozess und die Klärung offener Fragen werden in einem interkommunalen und interfraktionellen Arbeitskreis unter Beteiligung der gemeinsamen Flughafengesellschaft FEM geführt. Der aktualisierte Zeit- und Ablaufplan wird nicht vor 2025 umgesetzt sein.
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