Aktuelles zu Flüchtlingsunterkünften in Essen

08.08.2024

Die Stadt Essen gibt die Flüchtlingsunterkunft im Dorint-Hotel an der Müller-Breslau-Straße zum 30. September auf, da seit Anfang des Jahres die Zuweisungen von Flüchtlingen zurückgehen. Aktuell sind in der Einrichtung, die die Stadt Essen im Juli 2022 nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Anstieg der Flüchtlingszahlen als Behelfseinrichtung angemietet hatte, noch 79 Personen untergebracht. Insgesamt umfasst der Standort Kapazitäten für 200 geflüchtete Personen. Behelfseinrichtungen sind in Essen Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete, um Obdachlosigkeit zu verhindern, zurzeit gibt es noch vier solcher Einrichtungen. Diese Form der Unterbringung, in der den Bewohnerinnen*Bewohnern zum Beispiel keine Küchen zur Selbstverpflegung zur Verfügung gestellt werden können, war von Anfang an befristet ausgerichtet.

Die Entscheidung das ehemalige Dorint-Hotel aufzugeben, wurde aufgrund der aktuell ungeklärten Eigentumsperspektive des Hauses und die im Vergleich zu den anderen Einrichtungen deutlich kürzere Vertragslaufzeit getroffen. Zudem wird die Stadt Essen im nächsten Jahr fußläufig in der Königgrätzstraße eine weitere Bestandseinrichtung eröffnen. Dort sehen die aktuellen Planungen neben eigenen Kochmöglichkeiten für die Menschen auch barrierefreie Wohnräume vor.

Weitere geplante Flüchtlingsunterkünfte: Königgrätzstraße und Franziskanerstraße

Im vergangenen Jahr wurden durch den Rat der Stadt Essen die Anmietung zweier Objekte als geplante Flüchtlingsunterkünfte beschlossen. Eine der neuen Einrichtungen soll in der Königgrätzstraße in Huttrop und die andere in der Franziskanerstraße im Südostviertel entstehen.

Die Arbeiten an der Königgrätzstraße laufen planmäßig. Nach derzeitigem Stand wird von einer Inbetriebnahme voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 ausgegangen. Das Gebäude wird nach dem Umbau über eine Unterbringungskapazität von bis zu 150 Personen verfügen.

In dem Gebäudekomplex an der Franziskanerstraße ist eine Belegung mit 140 bis 160 Personen geplant. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass dies ohne größere Umbauarbeiten möglich sein würde. Nach Übernahme der Immobilie traten bei der Vorbereitung der Inbetriebnahme nach Öffnung von Decken und weiteren Bauteilen gravierende brandschutz- und elektrotechnische Mängel zutage. Ein sicherer Betrieb der Einrichtung war unter den festgestellten Zuständen nicht möglich. In der Folge wurde der gesamte Umfang der Ertüchtigungsmaßnahmen ermittelt. Derzeit steht der Eigentümer im Austausch mit verschiedenen Fachfirmen für die Durchführung dieser Arbeiten, die kurzfristig beginnen sollen. Erst nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten und der Übergabe des Objektes in mangelfreiem Zustand wird die Zahlung der Miete aufgenommen und die Einrichtung in Betrieb gehen. Ein genauer Zeitpunkt kann aktuell noch nicht genannt werden.

Mit der bisher durch die Stadt verfolgten Anmietungsstrategie konnten in den letzten Jahren für die nach Essen zugewiesenen Flüchtlinge durchgehend in der Zahl ausreichende und von der Beherbergungsqualität angemessene Unterbringungsmöglichkeiten bereitgestellt sowie genügend Reserven vorgehalten werden. Die verspätete Fertigstellung der Einrichtung kann deswegen kompensiert werden, ohne dass weitere Maßnahmen zu treffen sind.

In allen städtischen Flüchtlingsunterkünften sind aktuell 969 Menschen untergebracht.

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