In der heutigen (10.09.) Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde über den aktuellen Sachstand des Kita-Ausbaus berichtet. Im Februar 2024 hat der Jugendhilfeausschuss die Planungen des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes für das Kita-Jahr 2024/2025 beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren 50 neue Gruppen mit insgesamt 938 Plätzen geplant. Dabei handelte es sich um insgesamt 16 Projekte, neun Neubauten und sieben An- und Umbauten mit Erweiterung.
Nach aktuellem Sachstand (30. Juni) können im Kita-Jahr 2024/2025 voraussichtlich sechs der geplanten Projekte umgesetzt werden. Bei sieben Projekten verschiebt sich die geplante Fertigstellung in das Kita-Jahr 2025/2026. Bei einem Projekt in das Kita-Jahr 2026/2027. Bei zwei weiteren Projekten an den Standorten Dorstener Straße in Altendorf und Langhölter Weg in Dellwig wurde aufgrund neuer Entwicklungen des Bedarfs die Bedarfszusage zurückgezogen, sodass es nicht zu einer Umsetzung kommt. Hier sollten im Rahmen des Notprogramms jeweils eine Notgruppe mit 22 beziehungsweise zehn Plätzen geschaffen werden. Aufgrund der weit fortgeschrittenen Ausbauplanung und der stockenden Entwicklung an den Standorten, hat das Jugendamt die Bedarfe gegenüber dem Träger zurückgenommen.
Vier Projekte werden realisiert, die sich aus Vorjahren in das Kita-Jahr 2024/2025 verschoben haben. Somit werden nach derzeitiger Planung für das Kita-Jahr 2024/2025 voraussichtlich 383 Plätze realisiert. Aus Vorjahresplanungen werden weitere 140 ausstehende Plätze geschaffen. Somit stehen für das laufende Kita-Jahr 523 (U-3: 143/ Ü-3: 380) neue Betreuungsplätze mit insgesamt 29 neuen Gruppen in Kitas zur Verfügung. Die Darstellung der gesamten Betreuungsplätze, die Neuberechnung der Versorgungsquoten sowie der fehlenden Plätze wird im Februar 2025 vorgelegt. Wichtige Planungsdaten, wie mögliche Schließungen, Umwandlungen von Plätzen, die Bevölkerungsentwicklung anhand der Zahlen zum Stichtag 30. September und die durch die Kita-Träger tatsächlich gemeldeten Plätze, liegen erst dann vor.
Gründe für die Verschiebung von Projekten
Die Hauptursache für die Verschiebung von Projekten sind nach wie vor Bauverzögerungen. Bei einem Projekt hat ein Investorenwechsel stattgefunden, daher hat sich der geplante Baubeginn verschoben. Die Zentrale Anlaufstelle für Kita-Ausbau (ZAK) der Stadt Essen ist mit dem neuen Investor im Austausch. Bei zwei Projekten mussten neue Bauanträge gestellt werden, da die Planungen sich entsprechend verändert haben. Bei einem weiteren Projekt hat der Träger aufgrund der für das zweite Halbjahr 2025 anvisierten Übergabe des Kita-Gebäudes die Eröffnung aus logistischen Gründen auf den 1. August 2025 verlegt. Da die Zinsentwicklung zur Baufinanzierung und die hohen Baukosten weiterhin eine große Herausforderung für die Akquise neuer Kita-Projekte ist, hat der Rat der Stadt Essen einen Grundsatzbeschluss zur Mietkostenförderung für Kita-Neubauten gefasst. Die Fördergrundsätze werden noch den Gremien zum Beschluss vorgelegt.
Schließungen und Übernahme von Kitas
Grundsätzlich ist es das Ziel des Jugendamtes Einrichtungen zu erhalten, wenn die Standorte für die Bedarfsdeckung benötigt werden. Daher wird jeder Standort, der zur Schließung angemeldet wird, eingehend geprüft und nach Rücksprache mit dem aktuellen Träger, anderen Trägern angeboten. So konnten die beiden Standorte Hundebrinkstraße in Altenessen-Süd und Franziskanerstraße im Südostviertel, die zum 31. Juli 2024 beziehungsweise zum 31. Juli 2025 geschlossen werden sollten, jeweils ab dem 1. August 2024 unter neuer Trägerschaft weitergeführt werden. Durch das Engagement des Trägers Zukunftsorientierte Kinderbetreuung (ZOK) können im Südostviertel 39 Plätze und in Altenessen-Süd 45 Plätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht erhalten werden. An weiteren Standorten laufen Gespräche zur Übernahme von Einrichtungen, die weiterhin benötigt werden.
Entwicklung der Kindertagespflege
Zum 30. Juni 2024 befanden sich 989 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht in der Kindertagespflege, die größtenteils zum 1. August 2024 in eine Kindertageseinrichtung wechseln werden. Die Anzahl der Tageskinder ist mit insgesamt 3.153 Kindern im Vergleich zum 30. September 2023 um 86 Kinder gestiegen. Auch die Anzahl der Kindertagespflegepersonen ist im Vergleich zum 30. September 2023 um 44 Kindertagespflegepersonen gestiegen. Zum 30. Juni 2024 gab es bereits rund 90 freie Plätze in der Kindertagespflege. Danach meldeten die Kindertagespflegepersonen eine Vielzahl an unbelegten Plätzen für den Zeitraum ab dem 1. August 2024. Im nächsten Schritt wird die Entwicklung der Platzbelegung und das Betreuungsangebot für Kinder im U3-Bereich besonders in den Fokus genommen und Steuerungsmöglichkeiten werden geprüft. Auch andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen berichten von einer ähnlichen Entwicklung im Bereich der Kindertagespflege. Es ist davon auszugehen, dass Kindertagespflegepersonen ihre Tätigkeit beenden werden.
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