Heute (25.09.) hat sich der Stadtrat für die Anpassung der Gesamtkosten von 3.678.000 Euro um 870.000 Euro auf 4.548.000 Euro für die Generalsanierung des Eisenhammers des Deilbachtal-Ensembles ausgesprochen. Bereits im September 2022 gab es eine Kostenanpassung aufgrund von Umplanungen zur Erfüllung der bau- und brandschutzrechtlichen Anforderungen.
Gründe für die erneute Kostenanpassungen sind Massenmehrungen und die allgemeine Baukostenerhöhung seit der letzten Kostenkalkulation im Juni 2022. Bei Baustoffen gab es Preiserhöhungen zwischen 60 Prozent und mehr als 100 Prozent. Dies betrifft insbesondere die in der Herstellung energiekostenintensiven Trockenbaumaterialien wie Rigips oder Dämmmaterial. Hauptkostentreiber mit Mehrkosten von rund 500.000 Euro sind die Schreiner- und Zimmermannsarbeiten im Meisterhaus. Nach Offenlegung des Holzwerkes des fast 250 Jahre alten Fachwerkbaues offenbarte sich der desaströse Zustand von Fachungen, Ständerwerk und Dachstuhl erst vollständig. Anstatt des zunächst geplanten partiellen Austausches abgängiger Holzteile folgte ein fast kompletter Ersatz. Ein in Auftrag gegebenes Holzgutachten hatte feststellt, dass das Altholz fast durchgehend stark geschädigt ist und den statischen Anforderungen nicht mehr genügt. Um die Standsicherheit des Gebäudes weiterhin zu gewährleisten, wurde das Altholz funktionell vollständig ersetzt. Im Sinne des Denkmalansatzes zum möglichst hohen Erhalt historischer Bausubstanz verblieb zwar ein erheblicher Anteil an Altholz an seinem angestammten Platz, wurde jedoch verstärkt oder statisch durch neues Holzwerk direkt neben dem Altholz ersetzt. Durch diese Vorgehensweise bleibt der Denkmalstatus weiterhin gewahrt.
Aufgrund des tiefen Eingriffs in die Substanz der Gebäudestruktur erfolgten die Sanierungsarbeiten in einzelnen Bauabschnitten unter Einsatz von Hilfsstützelementen. Daraus resultiert eine Bauzeitverlängerung am Meisterhaus um deutlich mehr als zwei Jahre (mit preissteigernden Auswirkungen auf die Folgegewerke und Mietkosten beispielsweise beim Gerüstbau) und eine Verdreifachung des ursprünglichen Auftragsvolumens.
Aktueller Stand der Arbeiten
Die Arbeiterhäuser und das Hammergebäude sind im Wesentlichen baulich fertiggestellt. In den Arbeiterhäusern sind nur noch kleinere Restarbeiten vorzunehmen, während am Hammergebäude noch die wenig umfangreiche Elektrik erneuert werden muss und noch letzte Verfugungen sowie Restarbeiten an Schütz und Stauteich anstehen. Aktuell laufen am Meisterhaus die Arbeiten an Dach und Fassade sowie der Innenausbau. Ein neuer, flutsicher fundamentierter Flüssiggastank ist auch bereits aufgestellt. Mit den Arbeiten an Hof und Rampe wird im Herbst begonnen. Aus Gründen der Baulogistik sind diese Arbeiten immer nur abschnittsweise möglich und eng mit den Arbeiten am Meisterhaus abzustimmen, um diese dort nicht zu behindern.
Der Pacht- und Mietvertrag mit dem zukünftigen Betreiber, dem Trägerverein für das Franz Sales Haus zu Essen, wurde zwischenzeitlich geschlossen. Fertigstellung und Übergabe an den Pächter erfolgen nach derzeitiger Planung im zweiten Quartal 2025.
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