Die Ausstellung "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das Grundgesetz und seine Mütter und Väter aus Essen" präsentiert erstmals die bislang unbekannten stadtgeschichtlichen Bezüge zur Entstehung des Grundgesetzes. Denn mit Heinz Renner, Helene Weber und Friedrich Wolff lebten damals drei Mitglieder des Parlamentarischen Rates in Essen.
Im Vorfeld stellten Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur, Anja Herzberg, Leiterin Kulturamt, Birthe Marfording, Kulturzentrum Schloß Borbeck, und die Ausstellungskurator*innen Dr. Claudia Kauertz und Merlin Goriß, Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, am Dienstag, 24. September, die Ausstellung und das digitale archivpädagogische Begleitprogramm für die weiterführenden Schulen in Essen vor.
Die Wanderausstellung
Vermittelt über die Biographien der drei damals in Essen lebenden Mitglieder des Parlamentarischen Rates rekonstruiert die Ausstellung die historischen Rahmenbedingungen der Entstehung der Verfassung und schafft hier einen persönlichen Zugang. Dabei wird das Grundgesetz als historische Errungenschaft von höchster Aktualität und existenzieller Bedeutung für unseren demokratischen Staat und unsere freiheitliche Gesellschaft dargestellt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Grundrechte gelegt.
Die mit elf Roll-Ups ausgestattete Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, deren Inhalte nicht an das Jubiläumsjahr gebunden sind. Sie soll an möglichst vielen Orten in der gesamten Stadt Essen gezeigt und einem möglichst breiten Adressatenkreis zugänglich gemacht werden. Hauptzielgruppe sind die weiterführenden Schulen in Essen, welche die Ausstellung in den Unterricht einbinden können.
Das Begleitprogramm
Im Sinne demokratischer Teilhabe zielt das archivpädagogische Begleitprogramm zur Ausstellung auf Partizipation und Dialog ab. Das Grundgesetz und die hier verankerten Grundrechte sind eine Reaktion auf das Scheitern der Weimarer Republik und die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten. Die Schüler*innen beschäftigen sich jeweils mit einzelnen Grundrechten und arbeiten anhand von Quellen aus dem HdEG konkrete Themen und Beispiele auf. Diese zeigen, wie die Nationalsozialisten auch in unserer Stadt die Grundrechte missachtet und systematisch ausgehebelt haben.
Ihre Ergebnisse bereiten die Schüler*innen multimedial auf und veröffentlichen sie auf der digitalen Pinnwand Task Cards. Nach und nach füllt sich diese mit unterschiedlichsten Beispielen aus der Essener Stadtgeschichte und es entsteht begleitend eine kollaborative, von den Schüler*innen selbst erarbeitete Ausstellung zur NS-Erinnerungskultur in Essen.
Die Eröffnung
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 3. Oktober, um 18 Uhr, vom Muchtar Al-Ghusain in der Städtischen Galerie Schloß Borbeck feierlich eröffnet. Der Schulchor des Mädchengymnasiums Borbeck unter der Leitung von Axel Chr. Schullz sorgt im Rahmen des Projekts "Singing Human Rights" für die musikalische Begleitung. Die Ausstellungskurator*innen, Dr. Claudia Kauertz und Merlin Goriß M. A., Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, führen in die Ausstellung und das archivpädagogische Begleitprogramm ein. Gefördert wird die Ausstellung mit Mitteln der kommunalen Archivförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).
Eine Voranmeldung zur Ausstellungseröffnung ist nicht erforderlich. Die Ausstellung ist vom 3. bis zum 27. Oktober 2024 im Schloß Borbeck zu sehen.
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