"Potenziale entfachen!" – Integrationsarbeit und Arbeitsvermittlung intensivieren Netzwerk

01.10.2024

Am vergangenen Mittwoch, 25. September, trafen sich Netzwerkpartner*innen aus den Bereichen Integrationsarbeit und Arbeitsvermittlung im großen Saal der Volkshochschule Essen (VHS), um gemeinsam zu besprechen, wie Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Neuzugewanderte erhöht werden können.

Allen Fachleuten ist klar: Die Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten ist für die individuelle Lebenssituation der Betroffenen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt von entscheidender Bedeutung. Umso wichtiger ist es, dass Fachleute, die mit der Eingliederung in Arbeit zu tun haben, gut zusammenarbeiten. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt Essen zu einem "Netzwerktreffen Arbeitsmarktintegration" in die VHS eingeladen. Rund 80 Interessierte aus Behörden, Wohlfahrtsverbänden, von berufsbildenden Trägern, migrantischen Vereinen sowie aus dem freiwilligen Engagement sind der Einladung gefolgt. "Uns muss es immer darum gehen voneinander zu lernen", erklärte Stadtdirektor Peter Renzel. "In Essen sind wir mit unseren Netzwerken gut aufgestellt – diese Netzwerke müssen weiter intensiviert werden."

Gemeinsame Verantwortung an Schnittstellen schaffen

Bevor es in eine Podiumsdiskussion zum Veranstaltungstitel "Potenziale entfachen!" ging, hörten die Teilnehmer*innen zwei Kurzvorträge aus Wirtschaft und Wissenschaft. Sozialpolitikforscherin Marina Ruth von der Universität Duisburg-Essen beschrieb die unterschiedlichen Ebenen und Kontexte der Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt. Besonders wichtig aus Sicht der Wissenschaftlerin: "Es müssen Räume für die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Akteur*innen und gemeinsame Verantwortungsübernahme an den Schnittstellen geschaffen werden." Hier könne es durch kleinschrittiges Vorgehen gelingen, Zugänge zu verbessern.

Viel Ermutigung zogen die Anwesenden aus dem Praxisbeispiel der in Essen ansässigen Westnetz GmbH. Dort erleichtert ein innovatives Mentoringprogramm neuen Kolleginnen*Kollegen mit Fluchtgeschichte den Einstieg in den Betrieb. Entscheidend sei dabei neben im Drittland erworbenen, aber möglicherweise noch nicht anerkannten Qualifizierungen, vor allem die Motivation der Aspirantinnen*Aspiranten. Westnetz-Personalentwicklerin Anna Fliegel sieht Training-on-the-Job-Ausbildungen zumindest für größere Arbeitgeber*innen als geeignete Möglichkeit, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.

Das Organisationsteam aus JobCenter, Kommunalem Integrationszentrum und Stabstellen Integration im Jugendamt zieht eine durchweg positive Bilanz des Treffens. Insbesondere die Idee eines intensiven persönlichen Austauschs über Zuständigkeitsgrenzen hinweg ist im Rahmen des Treffens aufgegangen. Viele Besucher*innen sind mit neuen Kontakten wieder zu ihren jeweiligen Einsatzorten zurückgekehrt. Die fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit wollen die Initiatoren*Initiatorinnen fortsetzen und im Dialog mit den anderen Akteuren*Akteurinnen weitere Austauschformate entwickeln. Ansprechpartnerin für Ideen und Anfragen ist hierbei auch die Migrationsbeauftragte des JobCenters, Tanja Herden, die Interessierten per Mail an t.herden@jobcenter.essen.de für Rückfragen und Anregungen zur Verfügung steht.

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Das Organisationsteam des Netzwerktreffens (v.l.n.r.): Sabri Aydin, Kommunales Integrationszentrum, Melanie Thüs, JobCenter, Anja Wieland, Kommunales Integrationszentrum, Thomas Kreutzer, JobCenter, Tanja Herden, JobCenter, Christian Uhl, Jugendamt, und Igor Wenzel, Jugendamt.
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