Neue Empfehlungen zur Reduzierung von HIV-Spätdiagnosen

23.10.2024

Rund 96.700 Menschen in Deutschland lebten Ende 2023 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (Epidemiologisches Bulletin 40/2024) mit HIV. Dank der Fortschritte in der Therapie sind HIV-Infektionen zwar noch nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar. Denn Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper und so den Ausbruch von Aids. Die Therapie ermöglicht eine gute Lebensqualität und eine fast durchschnittliche Lebenserwartung. Eine rechtzeitige Behandlung schafft die Voraussetzungen dafür. Leider erhalten in Deutschland durchschnittlich über ein Drittel der infizierten Menschen ihre Diagnose erst sehr spät, sodass sie bereits schwer erkrankt sind.

Während fast alle Menschen mit einer diagnostizierten HIV-Infektion Medikamente nehmen und auch durch neue Strategien in der Prävention und flächendeckende Testangebote viele neue Infektionen verhindert werden können, bleibt der Anteil der HIV-Diagnosen, die in fortgeschrittenem Stadium gestellt werden, weiterhin zu hoch. Spätdiagnosen sind mit deutlich schlechteren gesundheitlichen Prognosen verbunden. Außerdem kann eine frühere Diagnose neue Infektionen verhindern, da HIV, das im Alltag ohnehin nicht übertragen werden kann, unter Therapie auch beim Geschlechtsverkehr ohne Kondom nicht mehr ansteckend ist.

Vor diesem Hintergrund hat die Landeskommission AIDS NRW nun eine Empfehlung veröffentlicht, die der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und den Akteurinnen*Akteuren im Gesundheitswesen die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und Aids, die gesellschaftliche, strukturelle und medizinische Maßnahmen beinhalten, empfiehlt.

Die empfohlenen Maßnahmen sind auf der Homepage des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales www.mags.nrw/aids zu finden.

HIV lässt sich nur durch einen Test sicher feststellen

Die Beratungsstelle zu HIV und STI des Gesundheitsamtes der Stadt Essen bietet im Rahmen einer offenen Sprechstunde anonym, vertraulich und kostenlos Beratung und Tests zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen an. Nähere Informationen finden Interessierte auf www.essen.de/sex-gesundheit.

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Stadt Essen
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Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle zu HIV und STI des Gesundheitsamtes der Stadt Essen (v.l.n.r.) Kevin Kocur, Pirjo Rehmann, Irina Batt und Dr. Patricia Wolff.
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