Beim Fachaustauschtreffen der Essener Elternbegleiter*innen am Dienstag, 29. Oktober, kamen rund 60 engagierte Elternbegleiter*innen aus verschiedenen Integrations- und Bildungsprogrammen zusammen. Organisiert wurde die Veranstaltung im Lighthouse Essen vom Jugendamt der Stadt Essen in Kooperationen mit der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildungsstätte, den Familienbildungsstätten der AWO und des VKJ sowie dem Kommunalen Integrationszentrum.
Ziel des Treffens war die Würdigung der wertvollen Arbeit der Elternbegleiter*innen und der Familienbildungsstätten und das Schaffen einer Plattform zum Austausch und zur Vernetzung. Das Treffen war auch Anlass, um das 25-jährige Jubiläum des "Rucksack-Programms" in Essen zu feiern und Erfahrungen im Bereich der Sprachförderung und frühkindlichen Bildung deutlich zu machen. Das Rucksack-Programm ist eins der bedeutendsten Integrations- und Bildungsprogramme in Essen und diente als Grundlage für viele weitere Konzepte. Heute ist das Rucksack-Programm eine feste Säule der Integrationsarbeit in Essen.
Elternbegleiter*innen bieten Halt und Orientierung
Zu Gast waren auch Miriam Weilbrenner vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW, die die Bedeutung dieser Arbeit für das Land hervorhob, sowie Sybille Krüger, Fachgruppenleitung Prävention und Leitung der Regiestelle "kinderstark" der Stadt Essen. Sybille Krüger legte ein besonderes Augenmerk auf die Wichtigkeit der Elternbegleiter*innen vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden Herausforderungen der Lebenswirklichkeiten von Familien: "Menschen, die in diesen Zeiten Halt und Orientierung bieten, sind von enorm hoher Bedeutung für Familien! Eine Förderung der Mütter ist die zentrale Voraussetzung für eine gute Förderung der Kinder, damit diese im deutschen Bildungssystem eine Chance haben."
Brücke zwischen Kulturen für Familien mit Einwanderungsgeschichte
In den Begrüßungsworten betonte Jennifer Eicker vom Jugendamt der Stadt Essen, Bereich Elternbildung, das Elternbegleiter*innen mehr als Unterstützer*innen seien: "Ihre Nähe zu den Familien und ihr Verständnis für die Herausforderungen der Integration machen sie zu einer wesentlichen Brücke zwischen Kulturen." Mit Programmen wie "Rucksack in der Kita", "Dialogorientierte Elternbildung in der Grundschule", "StartPunkt", "Gemeinsam Sprache lernen", "Marhaba","Griffbereit" sowie "Griffbereit mini" setzen sich Elternbegleiter*innen tagtäglich für das Empowerment und die Teilhabe von Familien mit Einwanderungsgeschichte ein. Besonderes Augenmerk lag auch auf der guten und verlässlichen Kooperation der Stadt Essen mit den Essener Familienbildungsstätten als zentrale Stellen in der Bildungs- und Integrationsarbeit. Ihr Engagement in der Konzeptentwicklung und Anleitung der Elternbegleiter*innen tragen maßgeblich zum Erfolg der Programme bei.
Miriam Weilbrenner würdigte das Engagement und betonte, wie wichtig kontinuierlicher Austausch und eine offene Kommunikationskultur für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit sind: "Durch unser gemeinsames Engagement möchten wir Vielfalt und Weltoffenheit stärken und den Kindern und ihren Familien in Essen positive Perspektiven und Selbstbilder ermöglichen.“
Elternbegleiter*innen lotsen durch Angebote für Familien
Die Elternbegleiter*innen stellten die einzelnen Programme selbst vor und teilten ihre Erfahrungen. Anschließend wurden in Kleingruppen die Stärken der bisherigen Arbeit erörtert. Etwa, wie es gelingt, Eltern gut zu erreichen und ihnen Handwerkszeug für die Förderung ihrer Kinder zu vermitteln – sowie Herausforderungen und Entwicklungsbereiche. Die Gespräche ermöglichten einen konstruktiven Austausch darüber, wie Barrieren weiter abgebaut und die Programme untereinander noch besser vernetzt werden können. Deutlich wurde auch, wie wichtig die Funktion der Elternbegleiter*innen als Anknüpfungspunkt in die vorhandenen Angebote, beispielsweise der Kinderbetreuung, Familien- und Erziehungsberatung,CON JobCenter und anderer Regelinstitutionen in Essen ist.
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