Große Resonanz bei Veranstaltung zu neuem Cannabisgesetz

26.11.2024

Am vergangenen Mittwoch, 20. November, fand im ChorForum Essen im Südviertel die Info-Veranstaltung "Cannabis für alle?!" statt, die von der Suchthilfe direkt und dem Jugendamt Essen organisiert wurde. Rund 150 interessierte Teilnehmer*innen kamen zusammen, um sich über die Auswirkungen des neuen Cannabisgesetzes zu informieren. Seit dem 1. April 2024 erlaubt das Gesetz in Deutschland den Besitz und Erwerb von Cannabis für Personen ab 18 Jahren, während für Jugendliche der Konsum und Besitz weiterhin verboten bleibt.

Stadtdirektor Peter Renzel, Gesundheits- und Sozialdezernent der Stadt Essen, betonte in seiner Eröffnungsrede die gesellschaftlichen Herausforderungen der Neuregulierung. "Die Neuregulierung bietet Chancen, verlangt aber eine sachliche Debatte. Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen nehmen zu, und das heutige Cannabis ist bis zu vier Mal stärker als früher", warnte Renzel.

Hochkarätige Impulsvorträge

Die Veranstaltung wurde durch drei Vorträge renommierter Referenten bereichert:

  • Prof. Dr. Norbert Scherbaum, Psychiater, erläuterte die medizinischen und psychologischen Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere für Jugendliche. Frühes Konsumieren erhöhe das Risiko späterer psychischer Erkrankungen.
  • Dirk Heidenblut, Bundestagsabgeordneter, hob die Ziele der Teillegalisierung hervor: die Bekämpfung des Schwarzmarktes und die Stärkung des Jugendschutzes. Er forderte zudem stärkere Maßnahmen zum Schutz Jugendlicher vor Alkohol.
  • Max Pollux, ehemaliger Krimineller und YouTuber, teilte seine persönliche Geschichte und reflektierte die gesellschaftliche Debatte aus seiner Perspektive.

Podiumsdiskussion und Austausch

Eine lebhafte Podiumsdiskussion schloss sich den Vorträgen an. Neben den Referenten diskutierten Susanne Schreinert vom Jugendamt Essen und Frank Langer, Suchthilfe direkt Essen, mit dem Publikum über Themen wie Jugendschutz, Prävention und rechtliche Rahmenbedingungen.

Das Organisationsteam zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: "Die hohe Teilnehmerzahl und die sachliche Diskussion zeigen, wie wichtig es ist, einen offenen Dialog zu führen. Die Teillegalisierung betrifft viele – ob in der Prävention, Beratung oder als Elternteil."

Weitere Informationen zur Veranstaltung und Beratungsangebote finden Interessierte auf der Website der Suchthilfe direkt unter www.suchthilfe-direkt.de.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
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Stadtdirektor Peter Renzel bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Auf dem Podium beantworteten (v.l.n.r.) Susannes Schreinert, Jugendamt Essen, Frank Langer, Suchthilfe direkt, Ruben Planert, Suchthilfe direkt, Prof. Dr. Norbert Scherbaum und Dirk Heidenblut, Mitglied des Bundestages (SPD) Fragen.
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