Das Wichtigste auf einen Blick:
Der Rat der Stadt hat heute (18.12.) die Umstellung der Wärme- und Dampferzeugung im Museum Folkwang von Gas auf Strom beschlossen, um den klimaneutralen Betrieb des Museums weiter voranzutreiben. Die Umstellung wird auf etwa 3,8 bis 4 Millionen Euro geschätzt, wobei 900.000 Euro durch Förderprogramme refinanziert werden können.
Im September 2024 wurde die Verwaltung von der Politik gebeten, den finanziellen Aufwand für die Umstellung der Wärme- und Dampferzeugung im Museum Folkwang auf klimaneutrale Wärmepumpentechnologie darzulegen. Auch um eine Darstellung der Finanzierung wurde gebeten. Die Entkarbonisierung der Wärme- und Dampferzeugung für einen CO2-neutralen Museumsbetrieb ist technisch und baulich aufwendig, jedoch möglich. Die gasbetriebenen Dampf- und Brennwertkessel sollen dazu durch Wärmepumpenkaskaden und dezentrale, strombetriebene Dampferzeuger ersetzt werden. Zusätzlich ist ein 1-MW-Transformator notwendig, ebenso wie die Verlegung weiterer Strom- und Rohrleitungen auf dem Museumsgelände.
Die Stadtwerke Essen werden die Maßnahme im Rahmen eines bereits bestehenden Energie-Contracting-Vertrags mit dem Museum, der noch bis zum 31.12.2034 läuft, umsetzen. Die reine Bauzeit nach Planungsbeschluss beträgt etwa zwölf Monate. Für eine detaillierte Kostenschätzung wurde ein Fachplanungsbüro beauftragt, das verschiedene Ausführungsvarianten untersuchte. Die bevorzugte Lösung mit drei Wärmepumpenkaskaden kostet nach Förderung rund 3,1 Millionen Euro.
Die neue Technik könnte zu jährlichen Mehrkosten von rund 292.000 Euro führen. Diese ergeben sich aus den zurzeit stark unterschiedlichen Bezugspreisen von Gas und Strom. Aufgrund der noch unklaren weiteren Entwicklung der CO2-Bepreisung sowie der dynamischen Preisentwicklung auf dem Energiemarkt ist eine über mehrere Jahre reichende Prognose der zu erwartenden Strom- und Gasbezugspreise nicht möglich.
Bisherige Klimaneutralität des Museum Folkwang
Das Museum Folkwang nimmt bereits auf bundesweiter Ebene seit 2020 bei der Entwicklung zur Förderung der Nachhaltigkeit und klimaneutraler Kulturinstitutionen und Kommunen eine Vorreiterrolle ein. Das Museum zählt zu den bundesweit 18 Kulturinstitutionen, die an der von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Maßnahme zur Klimabilanzierung von Kulturinstitutionen teilnehmen durften. Daher hat das Museum bereits erste Schritte zur Klimaneutralität unternommen, etwa durch den Umstieg auf Ökostrom und die Installation einer Photovoltaikanlage. Eine weitere Maßnahme ist die geplante Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik mit Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Im gesamten Gebäudekomplex sind dabei 3.272 Leuchten unterschiedlichster Art umzurüsten.
Finanzierung
Für die Finanzierung der Umstellung wird eine Nachtragsvereinbarung zum Energie-Contracting-Vertrag mit einem Investitionszuschuss der Stadt in Höhe von 3,1 Million Euro erforderlich. Die Mittel sollen aus ungenutzten Investitionsmitteln des laufenden Haushaltsjahres 2024 gedeckt werden. Die aus der Umstellung resultierenden Mehrkosten für den derzeit teureren Energieträger Strom werden aktuell auf jährlich rund 292.000 Euro geschätzt und aus dem laufenden Budget für Energie des Fachbereichs Immobilienwirtschaft finanziert.
Weitere Informationen finden Interessierte in der Vorlage 1705/2024/7.
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