Die Stadt Essen kann mit den umliegenden Städten Mülheim an der Ruhr und Oberhausen eine Vereinbarung über ein gemeinsames Telenotarztsystem schließen. Das hat der Rat der Stadt Essen beschlossen.
Die Vereinbarung sieht die Implementierung und Umsetzung eines solchen Systems bis zum Jahr 2029 vor. Ein Telenotarztsystem ermöglicht es, Notärztinnen*Notärzte aus der Ferne in die Versorgung von Notfallpatientinnen*Notfallpatienten einzubinden. Über digitale Kommunikationstechnik können die Rettungskräfte vor Ort durch Notärztinnen*Notärzte unterstützt werden, der per Video- und Audiosystem den Zustand der*des Patientin*Patienten beurteilt, Diagnosen stellt und Anweisungen oder Beratungen zur Behandlung gibt. Dies gewährleistet eine schnellere und qualitativ hochwertige Notfallversorgung, insbesondere in Situationen, in denen keine*kein Notärztin*Notarzt unmittelbar verfügbar ist. Die Stadt Essen übernimmt dabei die Rolle des Kernträgers und wird die zentrale Telenotarztzentrale in der Leitstelle der Feuerwehr Essen betreiben. Von dort aus werden knapp eine Million Bürger*innen in den drei Städten an das Telenotarztsystem angeschlossen. Als Redundanz wird eine zweite Telenotarztzentrale in der Leitstelle der Feuerwehr Mülheim an der Ruhr eingerichtet, welche besetzt wird, wenn die Leitstelle der Feuerwehr Essen ausfallen sollte. Die enge Kooperation der Städte bietet den Vorteil einer gemeinsamen Ressourcennutzung und trägt zu einer einheitlichen Versorgung der Region bei. Die Trägergemeinschaft gewährleistet zudem eine reibungslose, koordinierte Einführung des Systems und stärkt die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Notfallversorgung.
Zum Hintergrund
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hatte im Rahmen seiner Maßnahmen zur Stärkung der gesundheitlichen Notfallversorgung die Einführung von Telenotarztsystemen in Nordrhein-Westfalen gefordert. Ziel dieser Initiative ist es, die Notfallversorgung durch die Nutzung moderner telemedizinischer Technologien zu optimieren und die Effizienz im Rettungswesen zu steigern. Die nun geschlossene Vereinbarung setzt die Forderung des Ministeriums um.
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