Essener Umweltpreis 2024: Das sind die Preisträger*innen

19.12.2024

Zum mittlerweile 17. Mal wurde der Essener Umweltpreis verliehen: Am heutigen Donnerstag, 19. Dezember, wurden die diesjährigen Preisträger*innen im BIB Forum der BIB – BANK IM BISTUM ESSEN eG für ihr ausgezeichnetes Engagement gewürdigt. Unter dem Motto "Essen bleibt cool" waren die Stadt Essen und die ortsansässige Bank als Sponsorin auf die Suche nach Projekten gegangen, die dazu beitragen, die Temperaturen in unserer Stadt zu reduzieren. Essener*innen aller Altersgruppen, Vereine, Institutionen sowie kleine und mittelständische Unternehmen waren ebenfalls aufgerufen, sich für den Sonderpreis "Fairtrade 2024" zu bewerben. Das Bündnis "Grüne Lungen für Essen" überzeugte mit seiner Aktion "Moneten für Schotter" und sicherte sich den Umweltpreis 2024 samt 3.000 Euro Preisgeld. Der Fairtrade-Sonderpreis mit insgesamt 9.000 Euro ging in diesem Jahr an gleich mehrere Projekte.

Ein Umweltpreis 2024 und sechs Sonderpreise "Fairtrade 2024"

Am 13. November kam die Jury des Umweltpreises zusammen. Sie besteht aus Vertreterinnen*Vertretern der Stadtverwaltung, der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, der Ehrenamtsagentur, aus Politik, Medien und der BANK IM BISTUM ESSEN eG als Sponsorin. Die Mitglieder der Jury prüften die Einreichungen eingehend und fällten eine ungewöhnliche Entscheidung: Unter den Bewerbungen stach das Bündnis "Grüne Lungen für Essen" mit seiner Aktion "Moneten für Schotter" besonders hervor, sodass die Jury es mit dem Umweltpreis 2024 auszeichnete, verbunden mit 3.000 Euro Preisgeld.

Normalerweise werden beim Umweltpreis, für den die BANK IM BISTUM ESSEN eG 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung stellt, auch ein zweiter und ein dritter Platz gekürt. In diesem Jahr übertraf die Vielfalt der Bewerbungen für den Sonderpreis "Fairtrade 2024", der losgelöst vom Motto des Umweltpreises vergeben wird, jedoch die Erwartungen der Jury. Deshalb entschieden sich deren Mitglieder, einen Teil des Preisgelds vom Umweltpreis zum Sonderpreis zu verschieben, für den die Stadt Essen 2.000 Euro vergibt. Damit möchten sie die große Bandbreite der Einsendungen würdigen. Entsprechend durften sich im Rahmen der Preisverleihung gleich sechs Preisträger*innen über eine Auszeichnung freuen – ein Novum.

Essener Umweltpreis 2024 geht an "Moneten für Schotter"

Im Bündnis "Grüne Lungen für Essen" haben sich elf Initiativen zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich für mehr Grün in der Stadt ein. So auch mit ihrer Aktion "Moneten für Schotter", mit der sie Hauseigentümer*innen einluden, sich für eine Förderung des Umbaus ihres Schottergartens in einen grünen Garten zu bewerben. Im Mai und Juni dieses Jahres organisierte das Bündnis ehrenamtlich die Informations- und Aufklärungskampagne zur Entsiegelung von Schottergärten, die seit einigen Jahren in NRW verboten sind. Die Kampagne und das Umbauergebnis, das sich in Essen-Gerschede befindet, präsentierten die Engagierten Ende August beim "Gutes Klima Festiva" auf dem Gelände der Zeche Carl. Für diese kreative Kampagne vergab die Jury den Essener Umweltpreis 2024.

Sonderpreis "Fairtrade 2024": Platz 1 für nachhaltige Mehrweg-Versandverpackungen

Der Sonderpreis "Fairtrade" wird an Fairtrade-Projekte und –taten vergeben, die zum Nachahmen anregen, sowie an Projekte zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Er ist regulär mit 2.000 Euro dotiert, die die Stadt Essen vergibt. Durch die Entscheidung der Jury wurden für die Platzierungen beim Sonderpreis "Fairtrade 2024" jedoch insgesamt 9.000 Euro an die Preisträger*innen übergeben. Den ersten Platz samt 3.000 Euro Preisgeld sicherte sich die Essener rhinopaq GmbH mit ihren nachhaltigen Mehrweg-Versandverpackungen. Sie bestehen aus 60 Prozent Rezyklat und kommen ohne Klebeband aus. Bei zehnmaliger Nutzung sparen die Verpackungen 50 Prozent CO2 und sorgen für 90 Prozent weniger Abfall.

Läden für faire Produkte teilen sich zweiten Platz

Der zweite Platz ist gleich doppelt belegt und mit jeweils 2.000 Euro dotiert: Der Ökumenische Weltladen Essen Borbeck e. V., gegründet vor 42 Jahren, konnte die Jury überzeugen. Dort können Kundinnen*Kunden bio-faire Lebensmittel und Handwerksprodukte kaufen und erhalten zugleich Hintergründe zur Herstellung und Preisgestaltung. Neben Aktionen im Stadtteil und einem „Fairen Stand“ bei Festen und Aktionen beteiligt sich der Laden auch an der Aktion "Faire Orangen aus Rosarno" und bietet im Rahmen verschiedener Aktionen ein "Faires Frühstück" an.

Gleichermaßen platziert ist die Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu Burgaltendorf, die seit 40 Jahren den "Eine-Welt-Kiosk" im Stadtteil betreibt und dort faire Produkte verkauft. Auch bei Veranstaltungen der Gemeinde, im Gemeindeheim sowie bei Events wie "Fair im Park" oder "Essen erntet" können Interessierte die Produkte erwerben. Die Kirchengemeinde unterstützt zudem Kitas, etwa im Rahmen der Fairen Woche, und nimmt seit 2021 an der Aktion "Süß statt bitter" zum Verkauf von fairen Orangen teil.

Fahrradreparatur holt Platz 3

Den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz belegt die Initiative für Nachhaltigkeit mit der „Offene Fahrradselbsthilfewerkstatt und Mobilen Rumpelkiste“. Die Werkstatt ist an zwei Samstagen im Monat geöffnet und bietet Zweiradbegeisterten die Möglichkeit, ihre Räder selbst zu reparieren und bei Bedarf Unterstützung durch das Team vor Ort zu erhalten. Zudem gibt es mit der Rumpelkiste eine mobile Schrauberwerkstatt, die bei Veranstaltungen und Festen im Einsatz ist. Das Projekt beteiligt sich zudem aktiv an Stadtteilprojekten, beispielsweise der Klimakonferenz der Gesamtschule Holsterhausen.

Vierter Platz für zwei Kitas

Den vierten Platz teilen sich zwei Kitas, die jeweils ein Preisgeld von 500 Euro erhalten. Die städtische Kita Mölleneystraße überzeugte die Jury mit der Gründung eines Fairtrade-Gremiums, das neue Ideen rund um das Thema "Fairtrade" entwickelt. Seit August 2024 ist die Einrichtung eine "Faire Kita". Sie verfügt über einen Tauschschrank für Spiele und Kinderbücher, verwendet Fairtrade-Produkte in der Frischküche und nimmt regelmäßig mit verschiedenen Aktionen an der "Fairen Woche" teil. Außerdem ist die Kita Mölleneystraße mit einem Fairtrade-Stand auf verschiedenen Festen vertreten und organisiert den Projekttag "Fairer Handel mit den Vorschulkindern.

Den vierten Platz teilt sich die Einrichtung mit der städtischen Kita Kämpenstraße. Sie ist ebenfalls eine "Faire Kita" mit zahlreichen Aktionen rund um das Thema Fairtrade und Nachhaltigkeit: Täglich gibt es eine frische Küche mit fairen Produkten und Fleisch aus einer Bio Metzgerei, es gibt gerettete Lebensmittel von Eltern für Eltern, ein Bienenvolk und Obst sowie Gemüse werden selbst angebaut. Außerdem wird Abfall getrennt und, wo möglich, vermieden sowie gebrauchte Bücher, Spiele oder Kleidung getauscht und ein nachhaltiges Bastelangebot wird mit Alltagsmaterialien durchgeführt.

Preisträger haben Vorbildcharakter

All diese ausgezeichneten Projekte zeigen, wie wir mit einfachen Mitteln Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz fördern und unsere Umwelt lebenswerter gestalten können. "Um beim Klima- und Umweltschutz wirklich etwas bewegen zu können, brauchen wir als Stadtverwaltung vor allem auch die Unterstützung und das Engagement der Essenerinnen und Essener. Die in diesem Jahr mit dem Umweltpreis und dem Sonderpreis 'Fairtrade' ausgezeichneten Projekte und Initiativen zeigen, wie dies im Kleinen erfolgreich gelingen kann. Sie sind damit tolle Vorbilder für alle Menschen, Vereine, Institutionen und Unternehmen in unserer Stadt. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und möchte Sie ermutigen, so weiter zu machen. Es lohnt sich", erklärte Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Und auch Dr. Peter Güllmann, Vorstandssprecher der BANK IM BISTUM ESSEN, der anlässlich der Preisverleihung ebenfalls eine Rede hielt, bedankte sich herzlich für die kreativen und innovativen Idee. "Die Projekte zeigen eindrucksvoll das gesellschaftliche Engagement für Essen und das Ziel, unsere Stadt nachhaltig und lebenswert zu gestalten", erklärt Dr. Güllmann. "Als sozial-ökologische Bank freuen wir uns, den Essener Umweltpreis erneut zu unterstützen, um so die zukunftsweisenden Ansätze zu würdigen sowie zu fördern. Mit den Projekten leisten die Essenerinnen und Essener einen wertvollen Beitrag, um Essen zukunftsfähig zu machen."

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Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Verleihung des Essener Umweltpreises 2024.

Der erste Platz des Umweltpreises 2024 ging an das Bündnis "Grüne Lungen für Essen" mit ihrem Projekt "Moneten für Schotter".

Der erste Platz des Sonderpreises "Fairtraide 2024" ging an rhinopaq GmbH mit ihren nachaltigen Mehrwegverpackungen.
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