Oberbürgermeister im Austausch mit Vertretern Deutsch-Afghanischer freier Handelskammer

21.01.2025

Die aktuelle Lage in Afghanistan ist von einer schweren humanitären Krise geprägt. Rund 23,7 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Etwa 15,3 Millionen Menschen leiden unter akutem Hunger oder einer fatalen Ernährungsunsicherheit. Zudem sind 6,3 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Die wirtschaftliche Situation hat sich seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 drastisch verschlechtert. Internationale Sanktionen und eingefrorene Finanzmittel haben zu einem weitgehenden Rückzug ausländischer Hilfsleistungen geführt, was die wirtschaftliche Krise weiter verschärft. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, die aufgrund restriktiver Taliban-Politik zunehmend aus den Bereichen Bildung, Arbeit und öffentliches Leben verbannt werden.

Die Deutsch-Afghanische Gesellschaft e.V. (DAGeV) mit Sitz in Essen setzt sich seit jeher für Afghaninnen und Afghanen in Essen sowie die deutsch-afghanischen Beziehungen ein. Noch im Jahr 2018 hat das zweite Deutsch-Afghanische Wirtschaftsforum in der Messe Essen stattgefunden, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken. Vor allem der Austausch mit der Stadt Masar-e Scharif in Nord-Afghanistan stand dabei im Fokus. Als 2021 deutsche Staatsbürger sowie Ortskräfte aus Afghanistan ausgeflogen werden mussten, hat der Verein ebenfalls unterstützt. Den Kontakt zu Menschen vor Ort zu halten, ist aktuell eine große Herausforderung. Dazu hat sich Oberbürgermeister Thomas Kufen am Montag unter anderem mit dem Präsidenten der Deutsch-Afghanischen freien Handelskammer e.V. (DAFHK), Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, dem Vizepräsidenten und DAGeV-Präsidenten, Elias Omar, sowie Vertretern der IHK zu Essen und der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft ausgetauscht. Die DAFHK liefert Hilfe bei Genehmigungsverfahren, informiert über Zollbestimmungen, Steuern und Gesetze und setzt sich für die wirtschaftlichen Interessen der deutschen Wirtschaft in Afghanistan ein.

Nach dem gemeinsamen Gespräch hat sich das Stadtoberhaupt für den Besuch und die andauernde Unterstützung bedankt. Die Menschen vor Ort – insbesondere die Frauen und Mädchen – seien es wert.

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Oberbürgermeister Thomas Kufen empfängt Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi (zweiter von links) und Elias Omar (zweiter von rechts).
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