Wie gestalten wir in Zukunft die Aufnahme und Integration zugewanderter Menschen in Deutschland? Das ist eine Frage, die in Politik und Gesellschaft sehr kontrovers diskutiert wird. Als Vorsitzender der Deutschlandstiftung Integration und als Bundespräsident a.D. besucht Christian Wulff verschiedene Städte und Stadtteile, um mit Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Mitte Januar, 17. Januar, hat ihn Oberbürgermeister Thomas Kufen im Essener Stadtteil Altendorf zu einem gemeinsamen Austausch begrüßt. An dem Termin haben außerdem verschiedene Akteurinnen*Akteure aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft aus Altendorf teilgenommen. Er habe Essen gerne als Ort für einen Besuch gewählt, so der Alt-Bundespräsident, da die Stadt eine lange Integrationsgeschichte habe und die Stadtspitze hier an das Gestalten und Lösungen finden glaube und nicht an das Spalten.
In der Gesprächsrunde wurden die langjährigen Erfahrungen mit Integration ausgetauscht sowie Probleme und große Herausforderungen angesprochen. Altendorf sei ein sogenannter Ankommensstadtteil, der die Aufgabe der Integration als Daueraufgabe stemmen müsse. In dem Stadtteil lebten viele verschiedene Kulturen, die eine gemeinsame Basis brauchen, die aber häufig fehle, so die Berichte am Tisch. Mal sei es der mangelnde Respekt gegenüber Mitmenschen, den staatlichen Behörden oder gegenüber dem gemeinsamen öffentlichen Raum. Darüber hinaus vermissten die Akteurinnen*Akteure im Stadtteil häufig den fehlenden Willen, Sprache zu erlernen und damit echter Teil der Stadtgesellschaft zu sein. Bei alldem sei Altendorf stellvertretend für andere Stadtteile.
Oberbürgermeister Thomas Kufen machte auf die vielfältige Stadtteilarbeit der unterschiedlichen Träger aufmerksam, die nicht nachlassen dürfe. So wurden im Stadtteil beispielsweise sieben Miteinander-Lebensregeln formuliert, die durchaus deutlich machen, dass alle Beteiligten die gleiche Vorstellung von Zusammenleben im Stadtteil haben. Diese müssen aber einen noch breiteren Konsens finden und auch ein entsprechendes Handeln der im Stadtteil Lebenden nach sich ziehen.
Zum Abschluss der Austauschrunde hat Christian Wulff noch nach den wichtigsten Wünschen an die Politik gefragt: mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen im Stadtteil aktiv sein, Zusammenleben konkreter gestalten, Grenzen setzen über Polizei und Staatsanwaltschaft sowie die Objektivität der Presse waren dabei einige der genannten Wünsche.
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