Martin Harter: Für uns, die sich mit allen Aspekten und Themen des Bauens in der Stadt befassen, ist es ein Drahtseilakt alle Bedürfnisse und Anforderungen decken zu können. Konkret bedeutet dieses, dass wir den großen Bedarf an Schulplätzen in kürzester Zeit bedienen und zur Verfügung stellen müssen. Zugleich dürfen wir aber auch andere aktuelle Themen wie die Schaffung von Wohnraum, den Bau von Kitas, Sportstätten und vieles mehr nicht vernachlässigen. Ansonsten wird eines der vernachlässigten Themen zeitnah eine weitere Priorität der Stadtentwicklung.
Erster Schritt für jedes Bauprojekt ist ein passendes Grundstück mit entsprechender Infrastruktur zu finden und gegebenenfalls auch erwerben zu können. Die Grundstückssuche in einer Stadt wie Essen, bei der die Flächen für Schulbau in Konkurrenz zu Sportstätten, Wohnflächen und Gewerbeflächen stehen, ist die erste und teils größte Herausforderung. Nehmen wir nun an, wir haben eine Fläche gefunden, dann haben wir vorher schon die Bedarfe definiert, Flächenoptionen geprüft und Risiken über und unter der Erde benannt. Alles nur, um herauszufinden, ob die aktuelle Fläche eine passende Option wäre. Die Vorarbeiten, bevor man sich für ein Grundstück entscheiden kann, sind oft für die Bevölkerung nicht wahrnehmbar, aber sehr umfassend und zeitintensiv.
Die Grundvoraussetzung für all diese Vorarbeiten sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die diese Aufgaben erfüllen. Auch die Stadtverwaltung steht vor der schwierigen Situation des Fachkräftemangels: Wir haben nicht ausreichend Personal für den großen Umfang an Projekten die von der Stadtverwaltung in so kurzer Zeitspanne geplant, umgesetzt und betreut werden müssen. Ein Problem der heutigen Zeit, das wir mit vielen anderen Stadtverwaltungen und Betrieben teilen.