Stadt schützt Vögel, Bienen und Insekten

25.07.2019

Vögel, Bienen und Insekten sind ein wesentlicher und wichtiger Faktor, um das Gleichgewicht der Natur zu gewährleisten. Aus diesem Grund hat die Stadt Essen sich ihren Schutz auf die Fahne geschrieben. Grundlage ist ein Ratsbeschluss aus April 2018, mit dem die Politik die Verwaltung beauftragte, einen Aktionsplan zum Schutz von Vögeln, Bienen und Insekten aufzustellen. Zur Aufstellung des Plans führte der Ratsbeschluss verschiedene Themenfelder in Bezug auf den Vogel-, Bienen- und Insektenschutz auf. Zahlreiche konkrete Maßnahmen konnten zum jetzigen Zeitpunkt bereits umgesetzt und künftige Projekte geplant und angestoßen werden.

Durchgeführte und Aktuelle Maßnahmen des Aktionsplans

Bei der Neupflanzung setzt die Stadt Essen, wenn möglich, auf heimische Gehölze, da diese als Nahrungsquelle und Brutstätte eine besondere Bedeutung für die regionale Fauna besitzen. Und auch im Grugapark Essen liegt ein besonderes Augenmerk auf der Auswahl der Pflanzen. So wird besonderer Wert auf nektar- und pollenhaltige Pflanzen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten gelegt. Darüber hinaus sieht das Pflegekonzept des Grugaparks den Erhalt extensiv gepflegter Flächen vor, zum Beispiel die Wildwiesen im Waldtal und am Haus des Waldes.

Auch die Streuobstwiesen in den Stadtteilen Burgaltendorf, Fischlaken oder Schuir werden durch die Stadt betreut und gepflegt.

Doch nicht nur das Thema Pflanzen spielt im Aktionsplan eine wichtige Rolle. So werden neben der Schaffung von Nahrungsquellen auch Habitate für Insekten und Bienen geschaffen. Beispiele hierfür sind Bienenkästen, die bereits auf dem Friedhof Am Hallo und dem Parkfriedhof aufgestellt wurden, oder die im Grugapark errichteten Insektenhotels. Ebenso wurden bereits ganzjährige Nisthilfen und Futterstellen für Vogel aufgestellt.

Ausbau der Zusammenarbeit mit Vereinen und weiteren Akteuren

Neben konkreten Maßnahmen vor Ort sieht der Aktionsplan auch die Vernetzung relevanter Akteure vor. Demnach arbeitet die Stadtverwaltung hinsichtlich Renaturierungsmaßnahmen und Gewässerpflege eng mit der Emschergenossenschaft und bezüglich der Unterhaltung und Entwicklung der Ruhr und ihrer Ufer mit der Bezirksregierung Düsseldorf zusammen. Ähnlich intensiv gestaltet sich der Austausch mit den Wohnungsbaugesellschaften, dem Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. oder den Gemeinschaftsgärten. Konkretes Ziel für die Zukunft ist es, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren, um von den Synergien weiter profitieren zu können.

Weiterer Schwerpunkt des Aktionsplans zum Vogel-, Bienen- und Insektenschutz ist zudem die Stärkung des bürgerlichen Engagements. Informations- und Unterstützungsveranstaltungen bilden bereits die Basis, um Essenerinnen und Essener für das Thema zu sensibilisieren. Diverse Kurse zum Thema Klimawandel und dessen Folgen sowie handwerkliche Angebote, beispielsweise im Rahmen von "Essen erntet", oder thematische Führungen im Grugapark zählen zu diesem breit gefächerten Angebot.

Stadt verzichtet auf Pestizide und Herbizide

Bei der Pflege städtischer Grünflächen verzichtet die Stadt Essen auf jegliche Verwendung von Herbiziden und Pestiziden. Glyphosathaltige Mittel werden im Grugapark nicht eingesetzt und es wird versucht, wo möglich, auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten und stattdessen auf traditionelle Nützlinge zu setzen. Darüber hinaus prüft die Stadt, inwieweit beim Abschluss oder bei der Verlängerung von Pachtverträgen für städtische landwirtschaftliche Fläche zukünftige eine Klausel zum Tragen kommen kann, mit der sich der Pächter zum Verzicht auf glyphosathaltige Mittel verpflichtet.

In Anbetracht der Komplexität und der Tatsache, dass im Bereich des Vogel-, Bienen- und Insektenschutzes zahlreiche Faktoren und Komponenten ineinandergreifen, dient der Aktionsplan als konkreter Leitfaden und benennt neben bereits laufenden Maßnahmen und der realen Praxis zudem vorgesehene zukünftige Projekte. Zu diesen Maßnahmen liegen bereits Ideen und/ oder Konzepte vor, wobei ein Teil auch bereits finanziert ist. Perspektivisch zeigt der Aktionsplan ebenfalls mögliche zusätzliche Projekte auf, denen derzeit Ideen zugrunde liegen, vertiefende Planungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgesehen ist.

Zu den konkret vorgesehenen Projekten zählen beispielsweise die Fortführung der Staudenbepflanzung im Straßenbegleitgrün im Rahmen des Förderprojektes "Starke Quartiere - Starke Menschen" auf eine Gesamtfläche von etwa 6.000 Quadratmetern, die Offenhaltung von sandigen Bodenbereichen im Stadtgebiet als Nistmöglichkeit für Wildbienen und Insekten oder die Fortsetzung der Entwicklung der Ruhrauen, insbesondere im Natura-2000-Gebiet in Heisinigen.

Projekt BaumAdapt

Wie wichtig das allgemeine Thema Stadtbäume ist, wird aktuell mit dem Projekt BaumAdapt beleuchtet. Die Stadt Essen führt dieses kommunale Leuchtturmprojekt gemeinsam mit dem Institut für Raumplanung der TU Dortmund durch und setzt sich damit auseinander, wie sich der urbane Baumbestand in den kommenden Jahren verändern muss, um auf der einen Seite widerstandsfähig gegen extreme Windereignisse zu sein und auf der anderen Seite seine Ökosystemleistungen optimal aufrecht erhalten zu können. Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, um widerstandsfähige Stadtbäume zu etablieren, die ein hohes Alter erreichen, Lebensraum für Tiere schaffen und für ein gesundes Stadtklima unverzichtbar sind.

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