Ulrich Engelen, Fachbereichsleiter des Jugendamtes, und Dietmar Gutschmidt, Fachbereichsleitung des JobCenters der Stadt Essen, diskutierten am Mittwoch (4.3.) mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaftsunternehmen und Arbeitsvermittlern, Qualifizierungsträgern und Bildungseinrichtungen, Integrationshelfern, Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und neuzugewanderten Menschen über Herausforderungen und Chancen der Arbeitsmarkintegration in der Stadt Essen.
"Mit dem gerade durch den Rat der Stadt Essen verabschiedeten Konzept 'Zusammenleben in Vielfalt' wollen wir den bewährten sozialräumlichen Handlungsansatz konsequent fortführen und weiterentwickeln. Durch den engen Austausch innerhalb der Kompetenzteams in den Stadtbezirken, der stetigen Rückkopplung zu den Beratungsteams für Geflüchtete der Wohlfahrtsverbände, weiteren Akteuren und Bürgerinnen und Bürgern wurden Bedarfsanalysen durchgeführt, Angebote zu verschiedenen Schwerpunkten gestaltet und Netzwerke zur Weiterarbeit geschaffen", erklärte Ulrich Engelen.
Nachhaltige Lösungen für zugewanderte Menschen
Immer mehr Zugewanderte fassen auf dem Arbeitsmarkt Fuß. Allein 2019 brachte das JobCenter über 2639 Flüchtlinge in eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung. "Für das Gelingen der sozialen Integration spielt die berufliche Integration auf dem Arbeitsmarkt eine wesentliche Rolle", so Dietmar Gutschmidt. "Das JobCenter Essen geht bei der Arbeit mit den Geflüchteten individuell vor und versucht, passende und nachhaltige Lösungen für sie zu finden."
Vier Workshops zeigen Wichtigkeit von Sprache, Transparenz und Stärkung vorhandener Netzwerke und ressourcenorientierte Förderung
In den vier Workshops "Neuzugewanderte Akademikerinnen und Akademiker – Chancen & Herausforderungen", "Arbeitsmarktintegration von neuzugewanderten Personen ohne formalen Berufsabschluss – fördern & fordern", "Junge Zugwanderte – passgenaue Unterstützung möglich?" und "Nachhaltige Arbeitsmarktintegration von neuzugewanderten Frauen – Aufklärung & Stärkung" diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Ansätze, um Arbeitsmarktintegration weiter zu fördern.
In den Workshops zeigte sich, dass Sprache eine unabdingbare Voraussetzung für eine gelingende Arbeitsmarktintegration ist. Daher sind weitere Ansätze wie beispielsweise die Evaluation der Qualität von durchgeführten Sprachkursen und der Ausbau von dualen Sprachangeboten (Sprache und Praktikum inklusive einer Kinderbetreuung) sowie die Prüfung zur Finanzierung mittelfristiger Praktika (bis zu sechs Monaten) zum intensiveren Kennenlernen der Berufsfelder geplant.
Transparenz und Stärkung der vorhandenen Netzwerke sollte durch Zusammenschlüsse von Wirtschaftsunternehmen, bezirklichen Gewerbetreibende, Arbeitsvermittlungen genutzt werden, um Erfahrungen aus Maßnahmen/ Projekten zusammenzubringen und positive Erfahrungen in bestehende Strukturen einzubringen. Darüber hinaus könnten Multiplikatoren der neuzugewanderten Communities sich in Netzwerke einbringen, um den Bedarf der Menschen zu transportieren.
Zudem sollte die ressourcenorientierte Förderung, also die Aufarbeitung von Lebensläufen und Bewerbungsanschreiben auch ohne formale Bildungsabschlüsse, noch verstärkt werden.
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