Der Bau- und Verkehrsausschuss hat sich in seiner heutigen Sitzung (14.5.) für den Bau und Baubeginn der Umweltspur auf der Schützenbahn sowie der Protected Bike Lane auf der Bernestraße ausgesprochen. Die Entscheidung über den Baustart, der für Juni dieses Jahres vorgesehen ist, fällt am 18. Mai im Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen sowie am 27. Mai im Rat der Stadt Essen.
Die geplante Umweltspur soll sich auf der Schützenbahn vom Varnhorstkreisel im Süden bis zur Gladbecker Straße im Norden erstrecken und darf ausschließlich von Fahrrädern und Bussen befahren werden. Um Radfahrenden ab dem Varnhorstkreisel eine Verbindung in Richtung Süden anzubieten, soll auf der Bernestraße eine Protected Bike Lane (PBL) durch den Tunnel unter den Gleisen zum Essener Hauptbahnhof eingerichtet werden.
Die Umweltspur ist Teil des Vergleichs zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Essen sowie der Deutschen Umwelthilfe zur Umsetzung des Luftreinhalteplans, auf den sich die Akteure Anfang Dezember 2019 vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster geeinigt haben.
Änderungen bei den Planungen
Im Zuge des Planungsprozesses ergaben sich aus Anregungen aus den politischen Gremien sowie den beteiligten Fachbereichen Änderungen im Vergleich zum Planungsbeschluss, der am 13. Februar gefasst wurde.
Demnach sieht der Baubeschluss vor, Radfahrerinnen und Radfahrern, die die Protected Bike Lane auf der Bernestraße in Richtung Norden befahren, an der Kreuzung Bernestraße/Varnhorststraße ein eigenen, indirekten Linksabbieger mit separater Signalisierung zur sicheren Einfahrt in die I. Dellbrügge anzubieten. Somit können Fahrradfahrerinnen und -fahrer den Varnhorstkreisel künftig in Richtung I. Dellbrügge befahren, ohne mehrere Fahrspuren queren zu müssen.
Eine weitere Änderung ergibt sich an der Kreuzung Bernestraße/Alfredistraße in Höhe der Alten Synagoge. An dieser Stelle soll künftig eine klare Aufteilung der Fahrspuren erfolgen. Soll die linke der beiden Spuren künftig den Kfz-Verkehr geradeaus weiterleiten, so soll die rechte Spur ausschließlich als Rechtabbieger in die Alfredistraße fungieren, allerdings auch für den Bus- und Radverkehr freigegeben sein.
Zudem soll der Bordsteinradweg im weiteren nördlichen Verlauf, in Höhe des Hotels auf der Schützenbahn, ausgebaut werden. Sah der Planungsbeschluss einen solchen Ausbau zunächst nicht vor, soll der Radweg im Zuge der Umweltspurumsetzung auf eine durchgehende Breite von 1,5 Metern erweitert werden.
Neben den beschriebenen Änderungen auf der Umweltspur gibt es auch eine Anpassung bei der Protected Bike Lane südlich des Bernetunnels. Im Bereich Weiglestraße/Bernestraße sahen die Planungen ursprünglich vor, das Aufeinandertreffen des aus Richtung Freiheit kommenden Radverkehrs und den aus Süden kommenden Radfahrerinnen und Radfahrern auf der neuen Rampe mittels eines Stop-Schildes zu regeln. Für die Regulierung an dieser Stelle soll nun das Verkehrszeichen "Vorfahrt gewähren" zum Einsatz kommen, um den Radverkehr nicht allzu sehr auszubremsen.
Evaluation der Maßnahme
Ein Jahr nach Inbetriebnahme der Umweltspur sowie der Protected Bike Lane soll eine Evaluation der Maßnahme erfolgen. Hierfür sollen die Verkehrsentwicklungen, die Staulängen sowie die Schadstoffbelastungen im Maßnahmengebiet betrachtet werden.
Baubeginn der Umweltspur und Protected Bike Lane
Als Teil des Vergleichs zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Essen sowie der Deutschen Umwelthilfe ist vorgesehen, dass die Umweltspur und die Protected Bike Lane Anfang Oktober 2020 in Betrieb genommen werden. Als Baubeginn ist Juni dieses Jahres vorgesehen.
Kosten für die Umweltspur und die Protected Bike Lane
Nach derzeitigem Planungsstand betragen die Kosten für die Umsetzung der Umweltspur auf der Schützenbahn rund 2 Millionen Euro. Darin enthalten sind sowohl die Kosten für die Straßenbaumaßnahmen als auch die Arbeiten an den Ampeln sowie Beleuchtungsanlagen als auch die nötigen Markierungsarbeiten.
Die Kosten für die Umsetzung der Protected Bike Lane auf der Bernestraße, inklusive der Rampe im Bereich Weiglestraße/Bernestraße, werden mit 458.000 Euro kalkuliert.
Zusätzliche Maßnahmen im Planungsgebiet der Umweltspur
Im Zuge der Realisierung der Umweltspur plant das Amt für Straßen und Verkehr weitere Maßnahmen im Planungsgebiet. Demnach soll zum einen die Unfallhäufungsstelle Varnhorstkreisel umgebaut und damit sicherer gemacht werden. Hierzu ist geplant, die in Richtung I. Dellbrügge führende Geradeausspur durch eine schmale, bauliche Insel von den beiden Linksabbiegespuren, die den Verkehr in Richtung Süden lenken, zu trennen. Außerdem ist vorgesehen, die Bushaltestelle Viehofer Platz im Zuge der Umsetzung der Umweltspur barrierefrei umzubauen.
Für diese beiden Maßnahmen erfolgt eine separate Finanzierung, die getrennt von den Maßnahmen Umweltspur und Protected Bike Lane zu betrachten ist. Die Kosten für den Umbau im Varnhorstkreisel werden voraussichtlich 144.000 Euro betragen, der Umbau des Bushaltestelle Viehofer Platz rund 106.000 Euro, wobei dieser über die sogenannte ÖPNV-Pauschale zu 100 Prozent förderfähig ist.
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