In seiner heutigen (30.06.) Sitzung hat der Rat der Stadt Essen das Bibliotheksentwicklungskonzept für die Zentralbibliothek und die Stadtteilbibliotheken in der Stadt Essen zur Kenntnis genommen.
Öffentliche Bibliotheken zählen zu den am stärksten besuchten und genutzten Kultureinrichtungen der Kommunen. Dies trifft auch für die Stadt Essen zu. Durchschnittlich gibt es rund 400.000 jährliche Besuche in der Zentralbibliothek und den 16 Stadtteilbibliotheken. Dabei sind rund 2.900.000 Entleihungen durch 20.000 Nutzer*innen in Essen im Jahresmittel zu verzeichnen. Der Medienbestand beträgt derzeit 740.000 Medien 450.000 allein in der Zentralbibliothek, davon wiederum 275.000 frei zugänglich und 175.000 magaziniert. Dazu kommen in zunehmendem Maß auch Medien in digitaler Form, beispielsweise das Angebot der "Onleihe" und diverse Datenbanken.
Bibliotheken der Zukunft
Seit dem Jahr 1999 befindet sich die Zentralbibliothek im ehemaligen Schwimmbad am Gildehof in der Essener Innenstadt. Auf der Publikumsfläche von 6.000 Quadratmetern befinden sich 275.000 Medien und 250 Arbeitsplätze für die Besucher*innen der Bibliothek. Allerdings weist der Standort erhebliche funktionale, technische und größenmäßige Beschränkungen auf. Da Bibliotheken zunehmend zu niederschwelligen Aufenthalts- und Veranstaltungsorten und zu sogenannten "Dritten Orten", also quasi zum "öffentlichen Wohnzimmer", werden, müssen diese ihr Angebot in den Innenstädten erheblich erweitern und anpassen. In der Summe ergibt sich dadurch ein idealer Flächenbedarf der Essener Zentralbibliothek von circa 13.300 Quadratmetern. Besonders für die Nutzung als Dritter Ort und Lernort sowie für Aktionsflächen und -räume fehlen am heutigen Standort circa 5.000 Quadratmeter Fläche. Im neuen Bibliotheksentwicklungskonzept ist es daher wichtig, zu berücksichtigen, dass zeitgemäße Stadtbibliotheken über ihren eigentlichen Auftrag hinaus in zentraler Lage heutzutage als Motoren der Stadtentwicklung erheblich zur Stärkung der Innenstädte beitragen. Als Orte der Gemeinschaft und der Demokratie können sie so zu Erlebnisräumen mit hoher Aufenthaltsqualität werden.
Eine Reihe von Bibliotheksneubauten könnte für die künftige Essener Entwicklung Impulse und Anregungen geben. In einem nächsten Schritt soll es nun eine vertiefende Prüfung des Raumbedarfs verschiedener Bibliotheksstandorte geben.
Aktuell befinden sich fünf der 16 Stadtteilbibliotheken in einer konkreten baulichen Sanierungs- bzw. Planungsphase. So wird die Stadtteilbibliothek an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule voraussichtlich zum neuen Schuljahr 2021/22 eröffnen, die Stadtteilbibliothek an der Gesamtschule Bockmühle voraussichtlich im Jahr 2027, die Stadtteilbibliothek Huttrop eröffnet wahrscheinlich im zweiten Quartal 2022 und eine Wiedereröffnung der Stadtteilbibliothek im Bürgerhaus Oststadt in Freisenbruch ist für das erste Quartal 2022 vorgesehen.
Des Weiteren erfolgen derzeit erste Planungen für die Verlegung der Stadtteilbibliothek Altenessen auf das Gelände der Zeche Carl in Verbindung mit den Planungen der künftigen Junior-Universität. Die Stadtverwaltung prüft zudem, ob in unmittelbarer Nähe des Altenessener Allee-Centers Essen geeignete Immobilien zwischen 500 und 1.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen, in denen das Konzept (Medienzentrum mit klassischer Stadtteilbibliothek) verwirklicht werden kann. Für die weiteren Stadtteilbibliotheken soll im Rahmen eines strategischen Gesamtkonzepts eine Neupositionierung beziehungsweise Neuprofilierung erarbeitet werden.
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