Bereits in der vergangenen Woche hat die Stadt Essen erste Vorkehrungen aufgrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine getroffen. Es ist zu erwarten, dass Menschen aus der Ukraine in Richtung Westen fliehen und eine Unterkunft benötigen. Die Kapazitäten in den Essener Flüchtlingsunterkünften werden deshalb sukzessive erhöht. Ende letzter Woche standen 850 Plätze in sechs Übergangsheimen zur Verfügung. Die weitere Reservekapazität von 586 Plätzen auf zurzeit maximal 1.436 Plätze kann innerhalb von vier Wochen aktiviert werden. Eine erste Erhöhung um 100 auf 950 Plätze ist bereits erfolgt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass eine Vollbelegung aufgrund der Corona-Pandemie wie auch in den Landeseinrichtungen aktuell nicht möglich ist.
Um alle Aktivitäten besser zu bündeln, wird der Verwaltungsvorstand auf Vorschlag des Oberbürgermeisters ein Lagezentrum zur Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine einrichten.
Darüber hinaus hat die Stadt Essen eine Servicestelle eingerichtet, um die Hilfsangebote der Essener Bürger*innen sowie der ansässigen Vereine, Verbände und Unternehmen zu koordinieren. Unter ukrainehilfe@essen.de werden alle Angebote gesichtet und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Von Sachspenden bittet die Verwaltung derzeit abzusehen, bis genaue Bedarfe bekannt sind.
Die Stadt Essen bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vor. Hierfür wurde eine Servicestelle Flüchtlinge beim Amt für Soziales und Wohnen, Steubenstraße 53, 45138 Essen, eingerichtet. Die Servicestelle Flüchtlinge ist erste Anlaufstelle für Unterkunft, Sozialleistungen und -hilfen sowie weitere Fragen. Öffnungszeiten: Montags bis sonntags 9 Uhr bis 16 Uhr. Nach den Öffnungszeiten können sich Hilfesuchende an folgende Telefonnummer wenden: 0201 88-50300.
Ein weiteres wichtiges Thema ist aktuell die Daseinsvorsorge für Essener Bürger*innen mit Gas. Die Gasspeicher in Deutschland sind derzeit maximal bis zu 30 Prozent gefüllt, die Versorgungssicherheit muss weiterhin gegeben sein. Deshalb setzt sich die Stadtspitze gemeinsam mit dem Städtetag für eine Versorgungpflicht der Energieversorger ein. Der Verwaltungsvorstand wird sich im morgigen Verwaltungsvorstand erneut durch den Vorstand der Stadtwerke Essen AG über die aktuelle Situation informieren lassen.
Gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag wurde heute außerdem der Umgang mit Städtepartnerschaften diskutiert. Die Spitzen des Städtetags waren sich einig darüber, dass die Partnerschaft mit der russischen Zivilbevölkerung unbedingt aufrecht erhalten werden soll. Veranstaltungen mit Vertreter*innen der russischen Regierung werden derzeit nicht wahrgenommen. Oberbürgermeister Thomas Kufen wird neben seinen Gesprächen mit Vertreter*innen aus der ukrainischen und der russischen Gemeinschaft in Essen auch Gespräche mit den Städtepartnern aus Polen führen. Es ist davon auszugehen, dass Polen einen Großteil der ukrainischen Flüchtlinge aufnehmen wird.
Weitere Informationen finden Interessierte auf www.essen.de/ukraine.
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