Die Stadt Essen beteiligt sich an dem Projekt des 4. Aufrufs zur Antragstellung gemäß der Förderrichtlinie "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ziel ist es, den Essener Stadtverkehr innovativ weiterzuentwickeln, zu digitalisieren und zugleich die Stickstoffdioxid-Belastungen zu senken. Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität sprach sich heute für die Umsetzung des Projektes "Digitalisierung und umweltgerechte Steuerung des Straßenverkehrs" aus, welches insgesamt rund 14,6 Millionen Euro kosten wird.
Erste Arbeitspakete als Projekt-Grundlage
Das geplante Vorhaben gliedert sich in insgesamt zehn Arbeitspakete mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Einige dieser Arbeitspakete bilden die Grundlage für das Projekt, da sie beispielsweise die nötigen technischen Voraussetzungen schaffen. Hierzu zählen unter anderem ein sogenanntes Verkehrs- und Umwelt-Monitoring, mit dem künftig flächendeckend und kontinuierlich Daten erhoben werden sollen, beispielsweise über Sensoren. Um diese Daten sammeln und analysieren zu können, beschreibt ein weiteres Arbeitspaket die notwendige Ausstattung mit einem Datenmanagementsystem, eines sogenannten DataHub. Außerdem sollen, um eine möglichst umwelt- und verkehrsoptimale Verkehrsabwicklung zu ermöglichen, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) verschiedene Verkehrssteuerungsstrategien entwickelt werden. Diese Strategien sollen idealerweise schon vor Eintreten der jeweiligen Verkehrssituationen geschaltet werden, weshalb, aufbauend auf den Datenanalysen, laufend Echtzeit-Verkehrsprognosen erstellt werden. Die besagten Arbeitspakete sollen nach der Zustimmung für die Umsetzung des Projektes an externe Dienstleister vergeben werden. Der Rat der Stadt Essen wird den Umsetzungsbeginn voraussichtlich am 25. Mai beschließen.
Daten als wichtige Grundlage
Wichtigste Grundlage für das Projekt sind die Erhebung und KI-basierte Analyse von Daten. Hierzu sollen sowohl Verkehrsdaten, wie die Verkehrsaufkommen, Verkehrsflüsse oder Bewegungsmuster, aber auch Klima- und Umweltdaten, wie Schadstoffbelastungen, Wind oder Temperatur, kontinuierlich gesammelt werden. Hinzukommen weitere Informationen, beispielsweise über Baustellen, Veranstaltungen in der Umgebung oder Verkehrsunfälle. Erhoben werden sollen diese Informationen unter anderem sowohl über Sensoren aber beispielsweise auch Satelliten- oder bildgebende Verfahren.
Fließender und fortschreitender Prozess
Das gesamte Projekt stellt sich insgesamt als ein sich stetig fortschreitender Prozess dar, der sich ab Beginn der ersten Datenerhebungen immer weiterentwickelt und aufgrund der KI-Basis auch kontinuierlich "dazulernt". Das Ziel ist es, eine intelligente Verkehrslösungen zu entwickelt, die beispielsweise basierend auf zu erwartenden Verkehrsmengen Ampelphase so anpasst, dass Rückstauungen reduziert werden oder Verkehrsteilnehmer*innen bereits vor möglichen Engpässen über Umfahrungsmöglichkeiten informiert werden.
Reallabore als erste Einsatzorte
Nach der Beauftragung und Beschaffung der technischen Grundvoraussetzungen sollen im Rahmen eines weiteren Arbeitspakets sogenannte Reallabore eingerichtet werden, um erste Maßnahmen des Projektes "Digitalisierung und umweltgerechte Steuerung des Straßenverkehrs" zu konkretisieren und im realen Betrieb umzusetzen. Vorgesehen ist die Umsetzung eines ersten Reallabors auf der Ruhrallee, auf der hierzu bereits Voruntersuchungen stattgefunden haben, die derzeit ausgewertet werden. Im Rahmen dieses Reallabors soll sowohl die Ruhrallee selbst, als auch die durch den Verkehr genutzten Ausweichstrecken betrachtet werden. Hinzukommen Untersuchungen und Analysen der Ampelanlagen, um mögliche Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen. Ziel der Untersuchungen soll unter anderem sein, die Attraktivität des ÖPNV auf der Ruhrallee zu verbessern.
Weitere Reallabore sind perspektivisch außerdem für die Gladbecker Straße, die Bottroper sowie die Altenessener Straße vorgesehen. Auf der Ruhrallee soll das Reallabor noch in diesem Jahr starten.
Finanzierung
Die Kosten für die Umsetzung des Projektes "Digitalisierung und umweltgerechte Steuerung des Straßenverkehrs" belaufen sich auf insgesamt rund 14,6 Millionen Euro. Die Förderquote beträgt 70 Prozent, also rund 10,22 Millionen Euro. Der städtische Eigenanteil liegt demnach bei circa 4,38 Millionen Euro.
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