Der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes an der Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard soll als klimaneutraler Neubau errichtet werden. Neben der Minimierung des Energieverbrauchs in der Bauphase, der Nutzung nachhaltiger Bauprodukte sowie hoher Standards bei der Wärmedämmung bzw. Energierückgewinnung legt die Stadt Essen dabei den Fokus insbesondere auf die Nutzung regenerativer Energieträger zur Wärmeerzeugung. Da der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd eine geplante Bruttogeschossfläche von etwa 24.000 Quadratmetern haben wird, sind leistungsfähige Energieträger für das Neubauprojekt erforderlich. Darum wird derzeit unter Leitung der städtischen Immobilienwirtschaft die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung mittels Geothermie geprüft. Geothermie bedeutet die Nutzung der vorhandenen Erdwärme. Die dafür erforderlichen Probebohrungen starten in dieser Woche am südlichen Rand des Grundstücks und werden von einer Fachfirma für Geothermie durchgeführt.
Wärmeerzeugung mittels Geothermie
Für die Nutzbarmachung der Erdwärme müssen Bohrungen in unterschiedlichen Tiefen durchgeführt und ein geschlossener Kreislauf aus Schläuchen bzw. Rohren verlegt werden. Im Kreislauf wird eine Flüssigkeit gepumpt und die dadurch aufgenommene Wärmeenergie zur Heizung von Gebäuden und zur Warmwasseraufbereitung entnommen. Grundsätzlich steigt die nutzbare Wärmemenge mit der Tiefe der Bohrungen. Außer elektrischem Strom zum Betrieb der Pumpen ist keine zusätzliche Energie erforderlich. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage ist somit eine vollständig regenerative Wärmeversorgung eines Gebäudes möglich.
Für die Wärmeerzeugung der künftigen Gesamtschule Altenessen-Süd sind nach derzeitigem Planungsstand insgesamt 40 Geothermie-Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 120 Metern vorgesehen. Die Anzahl und Tiefe der Bohrungen sind neben dem Energiebedarf abhängig von den Verhältnissen im Untergrund. Vorab wurde der Untergrund durch einen Gutachter für Altbergbau auf Einschränkungen geprüft. Dieser hat einen Lageplan erstellt, in dem die zulässigen Bereiche für Geothermie in Abhängigkeit der Bohrtiefe genau dargestellt werden können. Neben Beschränkungen durch bekannte Hohlräume des Altbergbaus bzw. sogenannte geologische Störzonen ist die energetische Ergiebigkeit ausschlaggebend für die Anzahl und Tiefe der Bohrungen.
Zur Berechnung der erforderlichen Anzahl und Tiefe hat die Immobilienwirtschaft die Ausführung einer Probebohrung beauftragt. Hierbei soll die tatsächliche Ergiebigkeit am Standort Erbslöhstraße ermittelt werden.
Die Bohrarbeiten finden auf der Fläche Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard. Dabei wird ein Kettenfahrzeug mit einem etwa 8 Meter hohen Bohrturm zum Einsatz kommen. Angewendet wird ein nasses Bohrverfahren, eine sogenannte Spülbohrung. Mit den Erkenntnissen dieser Probebohrung werden die beauftragten Fachplaner der Immobilienwirtschaft die genaue erforderliche Anzahl und Tiefe der Bohrungen zur Versorgung der Gesamtschule Altenessen-Süd mit regenerativer Wärmeenergie ermitteln können.
Zum Hintergrund
Der Rat der Stadt Essen hatte in seiner Sitzung im August 2020 zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens die kontinuierliche Minderung des Treibhausgasausstoßes beschlossen. Als Teil dieses Beschlusses wurde ein Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 erstellt, welches als wichtigen Baustein die Realisierung klimaneutraler Neubauten fordert. Ein aktuelles Beispiel bei der Umsetzung des städtischen Aktionsprogramms ist der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes an der Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard.
Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse