Mehr als 2.000 Teilnehmer*innen haben an der Online-Bürgerbefragung teilgenommen, die die Smart City-Initiative CONNECTED.ESSEN im Auftrag von Oberbürgermeister Thomas Kufen im Juli 2022 durchgeführt hat. Das wichtigste Ergebnis: Für 46 Prozent der Befragten ist die Digitalisierung im Alltag ein sehr wichtiges Thema und mehr als 86 Prozent halten die Digitalisierung für die Zukunftsfähigkeit der Stadt für wesentlich. Die Befragten wünschen sich eine smartere Stadt durch intelligente, digital gestützte Verbesserungen insbesondere in den Bereichen Mobilität und Infrastruktur, Bürger-Services und Bildung. Neben der Beantwortung der geschlossenen Fragen wurden mehr als 1.000 Kommentare mit eigenen Ideen und Anregungen abgegeben.
Gute Beteiligung, viele Kommentare und Anregungen
"Die sehr gute Beteiligung an unserer Umfrage hat uns besonders gefreut. Diese positive Resonanz spiegelt sich auch in der Vielzahl und Qualität der Kommentare wider“, sagte Dr. Silke Berger, Leiterin der Smart City-Initiative CONNECTED.ESSEN. All dies zeige, wie wichtig den Bürger*innen das Thema Smart City sei und welche Erwartungshaltung damit verbunden sei.
"Wichtig ist den Essenerinnen und Essener vor allem, gute und 'smarte' Lösungen in verschiedenen Lebensbereichen an die Hand zu bekommen, um den Alltag einfacher zu gestalten", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "In den vergangenen Jahren haben wir viel in Digitalisierung investiert. Aber uns ist auch klar, wir wollen und müssen unsere Anstrengungen noch weiter intensivieren."
Lebensqualität: Freizeit- und Erholungsangebote auf Platz 1
Die Teilnehmer*innen der Smart City-Umfrage bewerteten die Lebensqualität in ihrer Stadt mit der Note "befriedigend". Sehr gut schnitten die vielfältigen Freizeit- und Erholungsangebote ab mit dem Baldeneysee, städtischen Grün- und Erholungsflächen wie dem Grugapark und auch dem vorhandenen Freizeit-Radwegenetz (30 Prozent aller Antworten); auf Platz 2 landete die medizinische Versorgung (16 Prozent), dicht gefolgt von den kulturellen Angeboten der Stadt (14 Prozent).
Mobilität und Infrastruktur: "Grüne Welle" vorne
Im Smart City-Handlungsfeld Mobilität und Infrastruktur wünschten sich die meisten Befragten (27 Prozent) eine Optimierung des Verkehrsflusses durch eine "Grüne Welle", beispielsweise durch die intelligente Verkehrssteuerung bei Ampeln. 24 Prozent votierten für Verbesserungen im Bereich nachhaltiger, lückenloser Mobilität mit ÖPNV, Car-Sharing und Fahrrad; 18 Prozent sprachen sich für die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur in der Stadt aus – vor allem jenseits der Freizeit-Trassen, 15 Prozent für Optimierungen bei der Platzsuche etwa durch digitale Parkplatzanzeiger oder eine Parkplatz-App; 12 Prozent wollen mehr Ladesäulen im öffentlichen Raum.
Bei den Kommentaren hielten sich Forderungen nach dem Ausbau von Fuß- und Radverkehr die Waage mit Hinweisen, nicht alles dem Radverkehr unterzuordnen, Konflikte zu reduzieren und mehr in Zusammenhängen zu denken.
Bürger-Services (Online-Rathaus): mehr Dienstleistungsangebote von Ämtern
Im Smart City-Handlungsfeld Bürger-Services votierten 32 Prozent für bessere Dienstleistungsangebote von städtischen Ämtern (z.B. Online-Services); 24 Prozent wünschen sich eine Optimierung der digitalen Kommunikation mit der Stadt. Bei 22 Prozent bestand der Wunsch nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten an Entscheidungsprozessen der Stadt (z.B. digitale Bürgerbeteiligung).
Zu den meistgenannten Themen in den Kommentaren gehörten die Erreichbarkeit der Verwaltung, die Verbesserung von digitalen Verfahren wie ePayment und bei der Online-Terminvereinbarung sowie der "Dauerbrenner" Sicherheit und Sauberkeit.
Bildung
Im Smart City-Handlungsfeld Bildung bewegte die Befragten vor allem die digitale Ausstattung der Schulen z.B. mit digitalen Tafeln, Beamern etc. (26 Prozent). 20 Prozent sprachen sich für die Bereitstellung von mehr Geräten für Schüler*innen aus (Laptops, Tablets), dicht gefolgt von 19 Prozent, die sich mehr Angebote zum Umgang mit digitalen Medien wünschen – sowohl für (Grund-)Schüler*innen als auch für die sogenannte Generation 60plus. 18 Prozent sprachen sich für WLAN an den Schulen aus, 14 Prozent sind digitale (Weiter-) Bildungsangebote wichtig, z.B. an der Volkshochschule oder in den Stadtbibliotheken.
Die vielfältigen und engagierten Kommentare reichten von Forderungen nach einem Gesamtkonzept für digitale Bildung, Investitionen in die Qualifizierung des Lehrpersonals und kindorientiertes Homeschooling über Medienkompetenz als Schulfach bis hin zu einem "digitalen Hausmeister", der die technische Infrastruktur an der jeweiligen Schule betreut und auch kleinere Probleme im Bedarfsfall beheben kann. Häufig genannt wurde auch das Thema Digitalisierung der Kommunikation zwecks Verbesserung des Informationsflusses zwischen Schule, Lehrpersonal, Eltern und Schüler*innen etwa durch tagesaktuell gepflegte Webseiten der Schulen, einen digitalen Stundenplan etc..
Wie geht es weiter?
"Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die an der Online-Befragung mitgemacht haben“, so Dr. Silke Berger. Die Ergebnisse fließen in die Smart City-Strategie zur Zukunft der Stadt Essen ein, insbesondere hinsichtlich der Priorisierung von Handlungsfeldern und damit verbundener Maßnahmen. Die Smart City-Initiative CONNECTED.ESSEN wird die städtische Verwaltung bei anstehenden Digitalisierungsvorhaben prozessual und bedarfsorientiert unterstützen und darüber hinaus punktuell auch eigene Projekte realisieren.
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