Oberbürgermeister Thomas Kufen war am Mittwoch, 11. Januar, auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein zu Gast. Anlass war die Eröffnung der Sonderausstellung "Hände weg vom Ruhrgebiet", die von der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen im Jahr 1923 erzählt und bis August im Ruhr Museum zu sehen ist.
"Es gibt heutzutage so gut wie keine lebenden Zeitzeugen mehr, die vom Besatzungsalltag an der Ruhr zwischen 1923 und 1925 durch französische und belgische Soldaten berichten können. Dabei ist es wichtig, seine Wurzeln zu kennen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen zur Eröffnung der Sonderausstellung. "Nicht nur um die damaligen Lebensbedingungen zu verstehen, sondern auch um zu begreifen, unter welchen Voraussetzungen, Eindrücken und Umständen Entscheidungen getroffen wurden. Die Ruhrbesetzung prägte die Menschen und damit auch ihre Zukunft und nicht zuletzt unsere Gegenwart."
Am 1. Januar 2023 jährt sich zum einhundertsten Mal der Einmarsch belgischer und französischer Truppen in Teile des Ruhrgebiets, um die im Versailler Vertrag vereinbarten und von der deutschen Reichsregierung nicht ausreichend erbrachten Reparationsleistungen für den verlorenen Ersten Weltkrieg militärisch zu erzwingen. Die Besetzung des Ruhrgebiets wurde hierzulande als ebenso ungerecht empfunden wie die harten Bedingungen des Versailler Vertrags. Der von der Regierung ausgerufene passive Widerstand brachte nicht das wirtschaftliche Leben an der Ruhr zum Erliegen und stürzte viele Menschen in Armut.
Die Ausstellung "Hände weg vom Ruhrgebiet" präsentiert auf der 21-Meter-Ebene der Kohlenwäsche des Ruhr Museum bis 6. August Fotos und Texte, Plakate und Flugzettel von der Besatzungszeit im Ruhrgebiet. "Die eindrucksvolle Sammlung zeigt, dass die Zeit der Ruhrbesetzung auch ein Propagandaduell mit Hilfe von Plakaten war, von deutscher als auch von französischer Seite", so Thomas Kufen. "Ich bin sehr froh, dass wir heutzutage als Stadt Essen ein gutes Verhältnis zu Frankreich haben. Seit 44 Jahren pflegen wir eine Städtepartnerschaft mit Grenoble auf vielen Ebenen. Dazu gibt es mit vielen anderen französischen Städten Schüleraustauschprogramme mit Essener Schulen."
Während der Laufzeit der Ausstellung findet zudem ein umfangreich angelegtes kulturelles Rahmenprogramm statt, das neben Führungen unter anderem eine Vortragsreihe, eine Podiumsdiskussion, eine Diskussion mit Konzert in Kooperation mit dem Klavierfestival Ruhr, Filmabende sowie einen interaktiven Workshop zum Thema Rassismus in Vergangenheit und Gegenwart beinhaltet. "Ich danke ganz herzlich dem Landschaftsverband Rheinland und dem Regionalverband Ruhr sowie allen weiteren Beteiligten für die Kooperation und Unterstützung bei diesem und bei vielen anderen Projekten in Essen und der Metropole Ruhr und wünsche allen Besucherinnen und Besuchern einen interessanten Ausstellungsrundgang mit vielen Erkenntnissen zu unserer Heimatgeschichte an der Ruhr", so der Oberbürgermeister.
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