Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, besuchte am Donnerstag, 22. August, die Sitzung des Inklusionsbeirates der Stadt Essen. Ralf Bockstedte, der Vorsitzende des Inklusionsbeirats, hatte Jürgen Dusel eingeladen, um ihm die Arbeit des Essener Beirats vorzustellen.
Stadtdirektor Peter Renzel begrüßte Jürgen Dusel im Ratssaal des Essener Rathauses: "Ich freue mich, Sie zu der heutigen Sitzung des Inklusionsbeirats begrüßen zu können. Der Inklusionsbeirat der Stadt Essen ist zwar noch jung, aber bereits jetzt gut aufgestellt und vernetzt in der Gesellschaft. Die Zusammensetzung des Inklusionsbeirats stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen im Vordergrund stehen und als Expertinnen und Experten in eigener Sache beraten können. Seit seiner Gründung verfolgt er die Ziele, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen in Essen zu beseitigen beziehungsweise zu verhindern und diesen eine politische und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen."
Im Rahmen seines Besuchs berichtete Jürgen Dusel über die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) insbesondere in Bezug auf die Barrierefreiheit.
"Das Motto 'Nichts über uns, ohne uns' hat für Menschen mit Behinderungen mittlerweile absolute Priorität - zurecht! Denn Inklusion wurde viel zu lange aus einer paternalistischen Haltung heraus behandelt. Inklusion ist aber kein Charity-Thema, sondern ein Menschenrecht. Und bei der Umsetzung dieses Menschenrechtes müssten Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache beteiligt werden. Eine sehr gute Lösung für diese Beteiligung im politischen Rahmen ist natürlich die Etablierung eines Inklusionsbeirates, in dem Menschen mit Behinderungen mit ihrer Expertise an wichtigen Entscheidungen der Stadt beteiligt werden! Ich freue mich, dass die Stadt Essen diesen Schritt gemacht hat", so Jürgen Dusel.
Die UN-BRK fordert alle staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen auf, Hindernisse für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen beziehungsweise diese zu verhindern. In Artikel 29 "Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben" garantiert die UN-BRK Menschen mit Behinderungen ihre politischen Rechte und die Möglichkeit, diese gleichberechtigt mit anderen beanspruchen zu können.
Anschließend gab es eine Podiumsdiskussion mit dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel, Ralf Bockstedte, Vorsitzender des Inklusionsbeirats, und Stadtdirektor Peter Renzel zu verschiedenen Inklusionsthemen. Ein weiteres Thema der Sitzung war die jährliche Berichterstattung der Inklusionsbeauftragten der Bezirksvertretungen.
Zum Inklusionsbeirat der Stadt Essen
Der Rat der Stadt Essen hatte in seiner Februar-Sitzung 2022 die Einrichtung eines Inklusionsbeirats mit der dazugehörigen Satzung beschlossen. Das Gremium wurde für Bürger*innen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen geschaffen, welches ihnen den Raum bietet, Problemlagen, Wünsche und Anregungen zu thematisieren und zu diskutieren. Der Inklusionsbeirat nimmt sich dabei insbesondere öffentlichen, behindertenrelevanten Themen an und vertritt die Gesamtinteressen dieses Personenkreises. Ziel des Inklusionsbeirates der Stadt Essen ist es, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen in Essen zu beseitigen beziehungsweise zu verhindern und diesen eine politische und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen
Weitere Informationen zum Inklusionsbeirat finden Interessierte auf www.essen.de/inklusionsbeirat.
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